Historischer Warnstreik in Deutschland: Der Verkehr mit Zügen, Bussen und Flugzeugen in Deutschland ist am Montagmorgen weitgehend zum Erliegen gekommen. Seit Mitternacht läuft ein grosser Warnstreik der Bahngewerkschaft EVG und von Verdi. Von dem 24-stündigen Arbeitskampf sind Millionen Berufspendler und Reisende sowie weite Teile des Güterverkehrs betroffen. Infolge der Arbeitsniederlegungen werden erhebliche Ausfälle und Staus im bundesweiten Verkehr erwartet. Im Fernverkehr auf der Schiene und an den meisten Flughäfen geht heute Montag kaum etwas. Regionalzüge und S-Bahnen stehen ebenso still wie viele Busse, Strassen- und U-Bahnen.
Die Bilder zum Warnstreik in Deutschland
-
Bild 1 von 5. Hamburg: Streikende stehen während einer Kundgebung vor dem alten Elbtunnel im Hafen. Die Gewerkschaften EVG und Verdi haben am Montag zum bundesweiten Warnstreik aufgerufen. Bildquelle: KEYSTONE/DPA/Marcus Brandt.
-
Bild 2 von 5. Erfurt: Menschenleer sind die Bahnsteige im Erfurter Hauptbahnhof. Durch den Warnstreik wurden weite Teile des öffentlichen Verkehrs lahmgelegt. Bildquelle: KEYSTONE/DPA/Martin Schutt.
-
Bild 3 von 5. Frankfurt am Main: Die Züge des Fernverkehrs sowie grossen Teilen des Regionalverkehrs bleiben heute auf dem Abstellgleis. Bildquelle: AP Photo/Michael Probst.
-
Bild 4 von 5. Hamburg: Auch im Luftverkehr geht nichts mehr. Ein Gewerkschaftsvertreter klebt ein Plakat mit der Aufschrift «Warnstreik!» an eine Anzeigetafel vor das leere Terminal des Hamburger Flughafens. Bildquelle: KEYSTONE/DPA/Bodo Marks.
-
Bild 5 von 5. München: Landesweit ist die Aufschrift «cancelled» zu lesen. Ausser am Flughafen Berlin-Brandenburg wurden alle Flüge von und nach Deutschland gestrichen. Bildquelle: EPA/ANNA SZILAGYI.
Die beiden Gewerkschaften Verdi und EVG kämpfen mit der Aktion für höhere Löhne. Warnstreiks in diesem Umfang hat es in Deutschland noch nie gegeben. 230’000 Beschäftigte sind allein im Eisenbahnsektor zum Streik aufgerufen.
SBB rät von Reisen ab: Die SBB ersetzt wegen des Bahnstreiks in Deutschland zahlreiche grenzüberschreitende Züge – allerdings nur in der Schweiz selbst. Von Reisen ins nördliche Nachbarland rät die SBB heute ab. Zu einzelnen Ausfällen werde es ausserdem auch am Dienstag noch kommen, sagte eine SBB-Sprecherin.
Stark eingeschränkter Flugverkehr: Die 24-stündigen Warnstreiks treffen nahezu sämtliche deutschen Flughäfen. Am Flughafen München hat schon am Sonntag ein zweitägiger Streik in der Gepäckabfertigung und bei den Sicherheitsdiensten begonnen. Der reguläre Flugbetrieb wurde wegen des Streiks eingestellt, teilte der Flughafen mit. Der Flughafen BER in Berlin soll als einziger Deutschlands am Montag noch in Betrieb bleiben.
Swiss fliegt weiter nach Berlin: Laut Angaben des Flughafens Zürich-Kloten sind die meisten Flüge in Richtung Deutschland verschoben und die Passagiere auf andere Flüge verteilt worden. Die Swiss strich wegen des Streiks schon am Sonntag sämtliche Flüge zwischen der Schweiz und München. Heute Montag sind alle Verbindungen nach Frankfurt, München, Stuttgart, Düsseldorf, Hannover und Nürnberg annulliert. Die Flüge nach Berlin seien dagegen vom Ausstand nicht betroffen und fänden wie geplant statt.
Die Swiss wird nach eigenen Angaben alle Passagierinnen und Passagiere kontaktieren, die bei der Buchung eine Telefonnummer oder E-Mail-Adresse angegeben haben. Personen, die über ein Reisebüro gebucht haben, bittet die Airline, sich mit diesem in Verbindung zu setzen.
Auf den Strassen wird es voll: In vielen Regionen Deutschlands dürften die Menschen aufs Auto ausweichen, um an ihr Ziel kommen. Die Strassen dürften teils brechend voll werden. Betroffen sind insbesondere Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen und weite Teile Bayerns. In diesen Bundesländern lässt die Gewerkschaft Verdi auch den öffentlichen Personennahverkehr bestreiken.