Historischer Warnstreik in Deutschland: Der Verkehr mit Zügen, Bussen und Flugzeugen in Deutschland ist am Montagmorgen weitgehend zum Erliegen gekommen. Seit Mitternacht läuft ein grosser Warnstreik der Bahngewerkschaft EVG und von Verdi. Von dem 24-stündigen Arbeitskampf sind Millionen Berufspendler und Reisende sowie weite Teile des Güterverkehrs betroffen. Infolge der Arbeitsniederlegungen werden erhebliche Ausfälle und Staus im bundesweiten Verkehr erwartet. Im Fernverkehr auf der Schiene und an den meisten Flughäfen geht heute Montag kaum etwas. Regionalzüge und S-Bahnen stehen ebenso still wie viele Busse, Strassen- und U-Bahnen.
Die Bilder zum Warnstreik in Deutschland
Die beiden Gewerkschaften Verdi und EVG kämpfen mit der Aktion für höhere Löhne. Warnstreiks in diesem Umfang hat es in Deutschland noch nie gegeben. 230’000 Beschäftigte sind allein im Eisenbahnsektor zum Streik aufgerufen.
SBB rät von Reisen ab: Die SBB ersetzt wegen des Bahnstreiks in Deutschland zahlreiche grenzüberschreitende Züge – allerdings nur in der Schweiz selbst. Von Reisen ins nördliche Nachbarland rät die SBB heute ab. Zu einzelnen Ausfällen werde es ausserdem auch am Dienstag noch kommen, sagte eine SBB-Sprecherin.
Stark eingeschränkter Flugverkehr: Die 24-stündigen Warnstreiks treffen nahezu sämtliche deutschen Flughäfen. Am Flughafen München hat schon am Sonntag ein zweitägiger Streik in der Gepäckabfertigung und bei den Sicherheitsdiensten begonnen. Der reguläre Flugbetrieb wurde wegen des Streiks eingestellt, teilte der Flughafen mit. Der Flughafen BER in Berlin soll als einziger Deutschlands am Montag noch in Betrieb bleiben.
«Personal fordert mehr Lohn und Wertschätzung»
Box aufklappenBox zuklappen
(Fast) nichts geht mehr in Deutschland: Zu weiten Teilen liegt unser nördliches Nachbarland lahm, bestätigt Simone Fatzer, SRF-Korrespondentin in Berlin. Der Warnstreik kam allerdings mit Ansage – und viele Menschen hätten ihre Reisen vorverlegt. «Am Sonntag waren die Züge teilweise knallvoll.» Heute nun dürfte es verbreitet zu Staus auf den Autobahnen kommen – denn Pendlerinnen und Pendler weichen in Scharen aufs Auto aus. «Andere setzen schlicht und einfach auf Homeoffice, wenn das möglich ist. Das beherrschen wir ja inzwischen nicht so schlecht.»
Mit den ganztägigen Warnstreiks wollen Verdi und die Eisenbahngesellschaft EVG den Druck in den Tarifverhandlungen erhöhen. Sie fordern 10.5 respektive 12 Prozent mehr Lohn. Die beiden Gewerkschaften vertreten über 2.7 Millionen Beschäftigte. «Mit den Forderungen sollen insbesondere Arbeitnehmende mit schlechten Löhnen deutlich bessergestellt werden», berichtet Fatzer. «Die Inflation hat viel Geld aufgefressen, die Preise steigen.» Die Angestellten hätten auch zunehmend schlechte Arbeitsbedingungen: «Der Druck ist gross und es fehlt an Personal. Zudem verlangen sie mehr Wertschätzung für ihre Arbeit.»
Swiss fliegt weiter nach Berlin: Laut Angaben des Flughafens Zürich-Kloten sind die meisten Flüge in Richtung Deutschland verschoben und die Passagiere auf andere Flüge verteilt worden. Die Swiss strich wegen des Streiks schon am Sonntag sämtliche Flüge zwischen der Schweiz und München. Heute Montag sind alle Verbindungen nach Frankfurt, München, Stuttgart, Düsseldorf, Hannover und Nürnberg annulliert. Die Flüge nach Berlin seien dagegen vom Ausstand nicht betroffen und fänden wie geplant statt.
Die Swiss wird nach eigenen Angaben alle Passagierinnen und Passagiere kontaktieren, die bei der Buchung eine Telefonnummer oder E-Mail-Adresse angegeben haben. Personen, die über ein Reisebüro gebucht haben, bittet die Airline, sich mit diesem in Verbindung zu setzen.
Swiss streicht 42 Flüge von und nach Deutschland
Box aufklappenBox zuklappen
Wegen der Streiks in Deutschland hat die Swiss 42 Flüge ab Zürich und Genf nach Deutschland gestrichen. Andere Fluggesellschaften strichen ihre Flüge von Zürich und Genf aus ebenfalls, wie der Flughafen Zürich auf Anfrage mitteilt.
Alle Flüge nach Düsseldorf, Frankfurt, Hannover, München, Nürnberg und Stuttgart wurden annulliert, wie es beim Zürcher Flughafen heisst. Zu einem Ansturm von wartenden Flugpassagieren sei es nicht gekommen.
Die verschiedenen Airlines hätten die entsprechenden Flüge bereits am vergangenen Freitag annulliert. Die betroffenen Flugverbindungen seien daher am Montag von den Anzeigetafeln in Zürich verschwunden und die Passagiere durch die Airlines informiert gewesen.
Auf den Strassen wird es voll: In vielen Regionen Deutschlands dürften die Menschen aufs Auto ausweichen, um an ihr Ziel kommen. Die Strassen dürften teils brechend voll werden. Betroffen sind insbesondere Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen und weite Teile Bayerns. In diesen Bundesländern lässt die Gewerkschaft Verdi auch den öffentlichen Personennahverkehr bestreiken.
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr
Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht.
Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger
Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?
Meistgelesene Artikel
Nach links scrollenNach rechts scrollen
Social Login
Für die Registrierung benötigen wir zusätzliche Angaben zu Ihrer Person.
Die maximale Anzahl an Codes für die angegebene Nummer ist erreicht. Es können keine weiteren Codes erstellt werden.
Mobilnummer ändern
An diese Nummer senden wir Ihnen einen Aktivierungscode.
Diese Mobilnummer wird bereits verwendet
E-Mail bestätigen
Wir haben Ihnen ein E-Mail an die Adresse {* emailAddressData *} gesendet. Prüfen Sie bitte Ihr E-Mail-Postfach und bestätigen Sie Ihren Account über den erhaltenen Aktivierungslink.
Keine Nachricht erhalten?
Wenn Sie nach 10 Minuten kein E-Mail erhalten haben, prüfen Sie bitte Ihren SPAM-Ordner und die Angabe Ihrer E-Mail-Adresse.
Wir haben Ihnen ein E-Mail an die Adresse {* emailAddressData *} gesendet. Prüfen Sie bitte Ihr E-Mail-Postfach und bestätigen Sie Ihren Account über den erhaltenen Aktivierungslink.
Keine Nachricht erhalten?
Wenn Sie nach 10 Minuten kein E-Mail erhalten haben, prüfen Sie bitte Ihren SPAM-Ordner und die Angabe Ihrer E-Mail-Adresse.
Sie können sich nun im Artikel mit Ihrem neuen Passwort anmelden.
Ein neues Passwort erstellen
Wir haben den Code zum Passwort neusetzen nicht erkannt. Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse erneut ein, damit wir Ihnen einen neuen Link zuschicken können.
Ihr Account wurde deaktiviert und kann nicht weiter verwendet werden.
Wenn Sie sich erneut für die Kommentarfunktion registrieren möchten, melden Sie sich bitte beim Kundendienst von SRF.