- Am kommenden Montag wird der Zugverkehr in Deutschland wegen eines Warnstreiks der Gewerkschaften grösstenteils stillstehen.
- Die Deutsche Bahn teilt mit, dass der gesamte Fernverkehr am Montag eingestellt wird. Auch der Nahverkehr in Deutschland werde stark beeinträchtigt sein.
- Die SBB werden am Montag die grenzüberschreitenden Züge nach Deutschland ersetzen – aber nur im Inland. Von Reisen nach Deutschland wird dringend abgeraten.
Sowohl der Bahn- und Busverkehr als auch Flughäfen sollen bundesweit zu grossen Teilen lahmgelegt werden, kündigten die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi sowie die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) in Berlin an. Die Gewerkschaften begründen den Streik mit mangelnden Fortschritten bei den Lohngesprächen. Bereits am Sonntagabend sind laut Aussagen der Gewerkschaften erste Auswirkungen spürbar.
Der Warnstreik werde sich auch am Dienstag noch auf den Bahnverkehr auswirken, teilte die Deutsche Bahn (DB) mit. Fahrgäste, die für Montag oder Dienstag eine Bahnreise gebucht haben, könnten ihr Billett noch bis und mit dem 4. April flexibel nutzen. Sitzplatzreservierungen könnten kostenlos storniert werden.
Auswirkungen in der Schweiz
Die SBB ersetzen wegen des Bahnstreiks in Deutschland am Montag zahlreiche grenzüberschreitende Züge – allerdings nur in der Schweiz selbst. Von Reisen nach Deutschland wird abgeraten. Der Bahnverkehr in der Schweiz sei somit vom Streik nicht betroffen, teilte SBB-Mediensprecherin Fabienne Wittwer mit.
Am Montag würden sowohl ICE-Verbindungen als auch Nachtzüge und Regionalzüge von und nach Deutschland ausfallen. Einzelne Zugausfälle werde es somit bereits am Sonntag und auch noch am Dienstag geben, so Wittwer.
Flughäfen Frankfurt und München stehen still
Der Flughafen Frankfurt am Main hatte bereits mitgeteilt, nach der Warnstreikankündigung gebe es am Montag keinen regulären Passagierverkehr am Frankfurter Luftfahrt-Drehkreuz. «Alle Aufgaben, die einen vollumfänglichen Flugbetrieb ermöglichen», seien aufgrund des Warnstreiks ausgesetzt, teilte die Betreibergesellschaft Fraport mit.
Auch am Flughafen München wird wegen des ganztägigen Warnstreiks der reguläre Betrieb eingestellt. Es werde «kein regulärer Passagier- und Frachtverkehr am Münchner Airport stattfinden», teilt die Flughafengesellschaft mit. Passagiere, die eine Flugreise von oder nach München geplant haben, sollen sich mit ihrer Fluggesellschaft in Verbindung setzen.
Der Vorsitzende der Flughafengesellschaft München, Jost Lammers, sagte, die von Verdi angekündigte Arbeitsniederlegung stelle eine «beispiellose Eskalation dar und ist überzogen und völlig unverhältnismässig». Das Drehkreuz München werde damit praktisch stillgelegt.
Dem Flughafen Zürich wurde bis zum frühen Donnerstagabend noch keine Annullationen für Flüge aus Deutschland gemeldet. Allerdings sei es dafür noch etwas früh, schrieb Mediensprecherin Jasmin Bodmer-Breu auf Anfrage. Man rechne damit, dass die Fluggesellschaften in den kommenden Tagen über ihre Flugpläne entscheiden werden.