- Kolumbiens meistgesuchter Drogenboss, Dairo Antonio Úsuga, ist in einer grossangelegten gemeinsamen Aktion von Polizei, Luftwaffe und Heer festgenommen worden.
- Der Anführer des Golf-Clans konnte in seinem Dschungelversteck im Nordwesten des Landes gefasst werden.
- Die mächtigste Verbrecherorganisation des Landes wird für den tonnenweisen Schmuggel von Kokain nach Zentralamerika und in die USA verantwortlich gemacht.
- Úsuga soll nun an die USA ausgeliefert werden, wie Kolumbiens Verteidigungsminister in einem Interview mit der Zeitung «El Tiempo» sagte.
Úsaga, besser bekannt als «Otoniel», wurde in seinem Versteck in der Region Uraba im Nordwesten des Landes festgesetzt, in Handschellen der Öffentlichkeit vorgeführt und mit einem Helikopter nach Bogotá gebracht. An der Operation waren mehr als 500 Angehörige von Militär, Polizei und Staatsanwaltschaft Kolumbiens sowie die USA und Grossbritannien mit Informationen beteiligt.
Bis zu 5 Millionen Dollar Belohnung
Die Behörden hatten bereits seit sieben Jahren versucht, den Drogenboss festzunehmen, und bis zu drei Milliarden Pesos (etwa 73'000 Franken) für Informationen angeboten. Auch die USA hatten eine Belohnung von fünf Millionen Dollar für die Ergreifung des Kriminellen ausgesetzt. Neben Drogenhandel werden dem 50-Jährigen unter anderem Mord, Erpressung und Entführung vorgeworfen.
Dies sei der bisher «schwerste Schlag gegen den Drogenhandel in unserem Land in diesem Jahrhundert», sagte der kolumbianische Präsident Iván Duque in einer Stellungnahme. Er verglich die Festnahme Úsugas mit der Aktion, die zur Tötung von Drogenbaron Pablo Escobar im Jahr 1993 geführt hatte. Die Operation ist für die rechtskonservative Regierung ein wichtiger Erfolg im Kampf gegen die organisierte Kriminalität.
Úsugas Verhaftung bedeute «wohl das Ende des Golf-Clans», erklärte der Staatspräsident. Er rief die verbliebenen Mitglieder des Clans auf, sich entweder zu stellen oder «das volle Gewicht des Gesetzes» zu verspüren.