- US-Finanzministerin Janet Yellen hat in Peking den chinesischen Premier Li Qiang, den ehemaligen Vizepremier Liu He und Chinas Zentralbankchef Yi Gang getroffen.
- Yellen sagte, dass Washington gegenüber China einen «gesunden wirtschaftlichen Wettbewerb» anstrebe.
- Gleichzeitig betonte sie, dass beide Länder «unter bestimmten Umständen gezielte Massnahmen» ergreifen müssten, um ihre Sicherheit zu schützen.
Von Handelsbeschränkungen bis zur Affäre um Spionageballons – die Beziehungen zwischen den USA und China sind sehr angespannt. Im Juni war Aussenminister Antony Blinken in Peking, jetzt Finanzministerin Janet Yellen.
Ihre Botschaft im Gepäck: Die USA wollen bei globalen Herausforderungen mit China zusammenarbeiten. Zudem soll der viertägige Besuch auch dazu dienen, die Kommunikationskanäle zwischen den zwei Staaten wieder stärker zu nutzen.
Meinungsverschiedenheiten dürfen nicht zu Missverständnissen führen.
Janet Yellen sagte deutlich: «Meinungsverschiedenheiten dürfen nicht zu Missverständnissen führen, die unsere bilateralen Wirtschafts- und Finanzbeziehungen unnötig verschlechtern».
Denn die Beziehungen zwischen den zwei Weltmächten befinden sich jetzt schon auf einem Tiefstand. Belastet wird das Verhältnis vom harten Kurs von US-Präsident Joe Biden gegenüber China, dem anhaltenden Handelskrieg, Chinas Rückendeckung für Russlands Präsidenten Wladimir Putin und dessen Angriffskrieg gegen die Ukraine, Chinas Territorialansprüchen im Süd- und Ostchinesischen Meer sowie von Drohungen Pekings gegenüber der demokratischen Inselrepublik Taiwan.
Die Abkopplung der beiden grössten Volkswirtschaften der Welt würde die Weltwirtschaft destabilisieren.
«Die USA streben keine völlige Trennung unserer Volkswirtschaften an. Wir streben eine Diversifizierung und keine Abkopplung an», erklärte Yellen ihren chinesischen Gesprächspartnern. «Die Abkopplung der beiden grössten Volkswirtschaften der Welt würde die Weltwirtschaft destabilisieren und wäre praktisch unmöglich zu bewerkstelligen.»
Erst diese Woche beschloss China die Exportbeschränkung von Metallen, die bei der Herstellung von elektronischen Komponenten benötigt werden. Jedoch gelten seit letztem Herbst auch vonseiten der USA Handelshemmnisse im selben Bereich.