- Nach dem US-Angriff eines Hisbollah-Stützpunktes im Irak hat der Iran den Schlag scharf missbilligt.
- Die US-Armee hatte mit dem Luftanschlag auf anhaltende Attacken der schiitischen Miliz auf amerikanische Truppen im Irak reagiert.
- Ziel der amerikanischen Angriffe waren insgesamt fünf Stützpunkte der Hisbollah im Irak und in Syrien, darunter Waffenlager und Kommandozentren.
«Die USA sollten die territoriale Integrität und die Souveränität des Iraks respektieren und sich nicht in die inneren Angelegenheiten des Landes einmischen», sagte der iranische Aussenamtssprecher Abbas Mussawi. Die Angriffe der USA richteten sich gegen Gruppen, die jahrelang die Terrormiliz Islamischer Staat bekämpft hätten, betonte er laut Nachrichtenagentur Isna. Die Hisbollah-Miliz wird vom Iran unterstützt.
USA will Hisbollah schwächen
Die US-Bombardements würden die Fähigkeit der Hisbollah verringern, weitere Angriffe gegen die Soldaten der US-geführten Militärkoalition im Irak zu verüben, hatte zuvor der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums erklärt.
Die US-Streitkräfte würden, falls notwendig, zusätzliche Schritte unternehmen, um weiteres feindseliges Handeln der Milizen zu unterbinden, hatte Verteidigungsminister Mark Esper am Sonntagabend im US-Bundesstaat Florida mitreisenden Journalisten zufolge gesagt.
«Andere Optionen» besprochen
Präsident Donald Trump sei über die Luftangriffe der vergangenen Tage gegen die sogenannten Hisbollah-Brigaden unterrichtet worden. Zudem seien «andere zur Verfügung stehende Optionen» besprochen worden, sagte Esper weiter. Neben Esper hatten auch Aussenminister Mike Pompeo und Generalstabschef Mark Milley den Präsidenten an seinem Urlaubsort in Florida über die Luftschläge informiert, was die Bedeutung der jüngsten Angriffe unterstreicht.
Die sogenannten «Volksmobilisierungseinheiten» teilten mit, die US-Luftangriffe hätten unter anderem eines ihrer Hauptquartiere in der Provinz Al-Kaim getroffen. Aus irakischen Sicherheitskreisen hiess es, mindestens 13 Kämpfer der Milizen seien getötet und Dutzende verletzt worden. Aufgrund der Spannungen zwischen Sunniten und Schiiten im Irak ist die Stellung der mächtigen Milizen im Land umstritten.
Raketenangriffe auf US-Stützpunkte
Am Freitag war ein Militärstützpunkt im nordirakischen Kirkuk mit 30 Raketen beschossen worden. Dabei starb ein US-Zivilist, der für die US-Armee arbeitete. Zudem wurden mehrere irakische und US-Soldaten verletzt. Nach Angaben eines irakischen Sicherheitsbeamten war der Raketenangriff genau auf den Bereich des Stützpunktes verübt worden, in dem sich die US-Soldaten aufhalten.
Seit Ende Oktober wurden mehrere Raketenangriffe auf Anlagen im Irak verübt, auf denen US-Soldaten oder US-Diplomaten stationiert sind. Niemand bekannte sich zu den Angriffen, die USA machten aber pro-iranische Milizen dafür verantwortlich.