US-Justizminister William Barr hat während einer Anhörung im Kongress den Einsatz von Bundes-Sicherheitskräften gegen Black-Lives-Matter-Demonstranten verteidigt. Die meist friedlichen Bürgerrechtsproteste in den USA seien von gewalttätigen Anstiftern gekapert worden. Sie würden gezielt versuchen, Polizeikräfte zu verletzen.
Mit Pfefferspray und Knüppel
Zurzeit kommt es in Portland und anderen US-Städten immer wieder zu Ausschreitungen. Tausende protestieren vor Gerichtsgebäuden und Polizei-Quartieren, mit Verletzten auf beiden Seiten und bislang einem Todesopfer. In Chicago wurden an einem Wochenende rund 50 Polizeibeamte verletzt.
Die Demokraten sagen, die Trump-Regierung sei schuld an der Eskalation. «Die Regierung setzt Pfefferspray und Knüppel gegen US-Bürger ein, statt die Lage zu beruhigen – und das aus klar politischen Gründen», sagte der führende Demokrat, Jerry Nadler.
Lob der Republikaner
Justizminister Barr wies diesen Vorwurf von sich. Die Bundesbehörden hätten ganz einfach die Pflicht, ihre Liegenschaften vor Gewaltakten zu schützen und den Städten in der Verbrechensbekämpfung beizustehen, sagte er. Sein Departement geniesse zudem weitgehende Unabhängigkeit von Präsident Trump.
Die Republikaner ihrerseits lobten das entschiedene Vorgehen des Justizministers sowie seine laufenden Untersuchungen von FBI-Abhöraktionen gegen die Trump-Kampagne 2016. Der «Obamagate-Bericht» des Justizdepartements soll im Oktober herauskommen – kurz vor den Wahlen.