Das Wichtigste in Kürze
- Erst ein Handschlag, jetzt vielleicht ein Besuch: Die Annäherung zwischen Nord- und Südkorea geht weiter.
- Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un hat den südkoreanischen Präsidenten zu einem Besuch in den Norden eingeladen.
- Die Einladung zeugt vom einsetzenden Tauwetter zwischen beiden Ländern. Entscheidend wird nun die Rolle der USA sein.
Kim Jong-uns Schwester, Kim Yo-jong, soll Präsident Moon die Einladung nach Pjöngjang verbal übermittelt haben. Bei der Eröffnungszeremonie sass sie in unmittelbarer Nähe von Präsident Moon. Die beiden reichten sich während der Feier zudem die Hand. In einem Brief an Präsident Moon sprach Kim Jong-un zudem davon, die Beziehungen mit dem Süden verbessern zu wollen.
Falls der Besuch zustände käme, wäre es ein weiterer Erfolg für Moon Jae-in und dessen Annäherungspolitik gegenüber Nordkorea. Moon hat die Einladung jedoch noch nicht angenommen. Stattdessen sagte er, Nordkoreas Regierung müsse sich um einen Dialog mit den USA bemühen.
Denn: Ein solches Treffen müsste Moon auch eng mit seinem Verbündeten, den USA, absprechen. Doch diese verfolgen unter Präsident Donald Trump einen harten Kurs: So sprach US-Vizepräsident Mike Pence gegenüber US-Medien von der amerikanischen Politik des «extremen Drucks» auf Nordkorea. Dazu passte auch, dass Pence die nordkoreanische Delegation an der gestrigen Eröffnungsfeier ignorierte – dies obwohl auch er nur wenige Meter von Kims Schwester entfernt sass.
Es gibt also noch viele offene Fragen, dennoch machen die jüngsten Entwicklungen Hoffnung auf eine Entspannung auf der koreanischen Halbinsel.