Das Wichtigste in Kürze
- Der frühere ägyptische Machthaber Hosni Mubarak ist vom Vorwurf freigesprochen worden, eine Mitschuld am Tod von mehr als 800 Demonstranten im Frühjahr 2011 zu haben.
- Damals protestierte die Bevölkerung gegen seine Herrschaft. 846 Menschen.
Sechs Jahre nach dem blutigen Umsturz in Ägypten hat das Oberste Berufungsgericht des Landes den ehemaligen Präsidenten Hosni Mubarak freigesprochen.
Der 88-jährige beteuerte vor Gericht seine Unschuld, wie die Nachrichtenseite Al-Ahram meldete. Auf die Frage des Richters zu den Vorwürfen antwortete Mubarak: «Das ist nicht passiert.»
Schlechter Gesundheitszustand
In einem ersten Prozess wegen der Tötung von Demonstranten war Mubarak 2012 zu lebenslanger Haft verurteilt worden.
Ein Berufungsgericht hob das Urteil jedoch auf und ordnete ein neues Verfahren an. Ein Strafgericht liess die Anklage danach fallen. Allerdings entschied das oberste Berufungsgericht später, dass das Verfahren wieder aufgenommen werden müsse.
Der Berufungsprozess hatte ursprünglich im November 2015 begonnen, war aber wegen des schlechten Gesundheitszustandes von Mubarak und aus Sicherheitsgründen mehrfach vertagt worden. Mubarak soll schwer krank sein und lebt seit langem in einem Kairoer Militärspital.
Bereits Anfang 2016 hatte ein ägyptisches Gericht eine dreijährige Haftstrafe gegen den Ex-Langzeitherrscher und seine zwei Söhne wegen Korruption bestätigt. Die Angeklagten hatten nach Ansicht der Staatsanwaltschaft Millionenbeträge veruntreut und damit Luxus-Residenzen gekauft. Diese Strafe haben sie aber bereits abgesessen.