Asien gilt als industrieller Maschinenraum der Welt. Kein Kontinent bringt wirtschaftlich und bevölkerungsmässig mehr Gewicht auf die Waage. Viele Länder sind hoch gerüstet.
Brächen hier grosse militärische Konflikte aus, ja käme es gar zu einer Konfrontation zwischen den USA und China, bliebe kein Land der Welt verschont, sagt der neue Staatssekretär für Sicherheitspolitik Markus Mäder. «Das würde auch die vernetzte Wirtschaftsnation Schweiz mit ihrem hohen Import- und Exportanteil massiv treffen.» Es sei deshalb wichtig, über den Tellerrand zu schauen und sicherheitspolitisch nicht nur die nahen Regionen im Auge zu behalten.
Die Schweiz am Asien-Sicherheitsgipfel
Mäder vertritt, zusammen mit Armeechef Thomas Süssli die Schweiz auf dem Asien-Sicherheitsgipfel: «Der asiatisch-pazifische Raum ist ein Schwerpunktraum dieser Welt und von enormer Bedeutung. Wir haben ein Interesse daran, frühzeitig zu erkennen, wenn sich Spannungen vertiefen und Konflikte ausbrechen, die sich auch auf unsere Interessen auswirken könnten.»
Vom immer aggressiver auftretenden Nordkorea über Chinas wachsenden Druck auf Taiwan bis zum Bürgerkrieg in Myanmar verschärfen sich negative Tendenzen. Mäder: «Diese sicherheitspolitischen und strategischen Entwicklungen müssen wir gut beobachten.»
Dazu kommt: Mit zahlreichen asiatischen Ländern kooperiert die Schweiz sicherheitspolitisch. Nicht zuletzt mit dem Gipfelgastgeber Singapur, betont Mäder. Der Stadtstaat hat seinerzeit seine Wehrpflichtarmee nach Schweizer Vorbild modelliert, Mittlerweile verläuft der Austausch oft auch umgekehrt. «Etwa im Cyberbereich können wir von Singapur sehr viel lernen.»
Globale Sicherheitspolitik ist ohne Asien undenkbar geworden. Weshalb ein Grossteil der europäischen Staaten dieses Wochenende in Singapur mit ihren Verteidigungsministern und den Spitzen der Armee und der Geheimdienste vertreten ist.