- Österreich will den Zuzug von Angehörigen von Flüchtlingen mit DNA-Tests und anderen Kontrollen eindämmen.
- Kanzler Karl Nehammer kündigte den verstärkten Einsatz von Gen-Tests zum Nachweis von Verwandtschaftsverhältnissen an.
- Im Rahmen von Familienzusammenführungen sollen auch Überprüfungen mithilfe von Dokumenten-Experten und Sicherheitsbeamten verschärft werden.
«Wir werden den Familiennachzug durch strikte Überprüfungen beschränken», sagte der Kanzler der österreichischen Nachrichtenagentur APA. Wie häufig unrichtige Angaben in solchen Verfahren bislang entdeckt wurden, sagte er nicht.
45 Prozent der neuen Asylanträge durch Familiennachzug
Der Nachzug von engen Verwandten bereits anerkannter Flüchtlinge war durch die Corona-Pandemie behindert worden; nun ist vor allem die Hauptstadt Wien mit einem Anstieg konfrontiert. Laut Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr müssen monatlich Ausbildungsplätze für etwa 350 neue Kinder gefunden werden. An Schulen werden deshalb Baucontainer als neue Klassenräume eingerichtet.
Das Innenministerium registrierte im ersten Quartal rund 6900 Asylanträge. Davon wurden 45 Prozent von Menschen gestellt, die eine Einreiseerlaubnis im Rahmen einer Familienzusammenführung erhalten hatten. Im gesamten Vorjahr lag der Anteil bei 16 Prozent.