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Attentat auf Skripal Ex-Agent mit präparierter Türfalle vergiftet?

  • Im Fall des vergifteten russischen Ex-Doppelagenten Sergej Skripal veröffentlicht die Polizei erste Thesen zum Tathergang.
  • Skripal und seine Tochter sollen demnach über ihre Haustürklinke in Salisbury mit dem Nervengift in Kontakt gekommen sein.
  • Moskau hat inzwischen Grossbritannien offiziell um Einblick in die Ermittlungen zu dem Giftanschlag auf Yulia Skripal gebeten.

Zum ersten Mal gibt es einen Hinweis, wie die Täter im Fall des vergifteten russischen Ex-Doppelagenten Sergej Skripal vorgegangen sein könnten.

Skripal und seine Tochter kamen wohl an ihrer eigenen Haustür im englischen Salisbury mit dem Gift in Kontakt. Dort wurde die höchste Konzentration des Nervengifts entdeckt, teilte die Polizei mit. Einem BBC-Bericht zufolge soll das Gift an der Türklinke gewesen sein, möglicherweise in Form einer klebrigen Masse, die jemand dort hingeschmiert haben könnte.

Was bisher geschah

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Skripal und seine Tochter Yulia waren am 4. März bewusstlos auf einer Parkbank in der Innenstadt von Salisbury entdeckt worden. Die Ermittler gehen davon aus, dass sie mit dem in der früheren Sowjetunion entwickelten Nervengift Nowitschok vergiftet wurden. Spuren davon wurden an mehreren Orten gefunden, die die Skripals an dem Tag besuchten. Beide befinden sich seitdem in einem kritischen, aber stabilen Zustand. London macht Moskau für den Anschlag verantwortlich, Russland streitet aber jegliche Verantwortung ab.

Die britische Polizei will ihre Untersuchungen intensivieren, teilten die Behörden mit. Die Ermittlungen könnten sich aber noch über Monate hinziehen. Ausgewertet werden auch 5000 Stunden mit Videomaterial von Überwachungskameras. Grossbritannien ist eines der am stärksten mit Videokameras überwachten Länder der Welt.

Zustand von Yulia Skripal verbessert sich

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Britische Ärzte haben eine erste Entwarnung für Yulia Skripal gegeben: Ihr Zustand «verbessert sich zügig», erklärte das Spital von Salisbury am Donnerstag. Ihr Zustand sei «nicht mehr kritisch», sie bleibt allerdings in durchgehender Beobachtung. Ihr Vater, Ex-Spion Sergej Skripal, befinde sich aber weiterhin in kritischem Zustand.

Diplomatie der grossen Gesten

Auf diplomatischer Ebene hält das Kräftemessen derweil an. Weltweit wiesen inzwischen 27 Staaten russische Diplomaten aus, darunter auch Deutschland, Frankreich und die USA. Die Gesamtzahl der betroffenen Personen liegt bei mehr als 140. Sieben weiteren russische Diplomaten wurden von der Nato vor die Tür gesetzt. Als bislang letzter Staat erklärte sich Georgien solidarisch mit London und kündigte die Ausweisung eines russischen Diplomaten an. Von einer europäischen Einheit kann aber dennoch nicht gesprochen werden.

Diese Länder haben russische Diplomaten ausgewiesen

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  • Albanien
  • Australien
  • Belgien
  • Dänemark
  • Deutschland
  • Estland
  • Finnland
  • Frankreich
  • Georgien
  • Grossbritannien
  • Irland
  • Italien
  • Kanada
  • Kroatien
  • Lettland
  • Litauen
  • Mazedonien
  • Moldawien
  • Montenegro
  • Niederlande
  • Norwegen
  • Polen
  • Rumänien
  • Schweden
  • Spanien
  • Tschechische Republik
  • Ungarn
  • Ukraine
  • USA
  • sowie die Nato

Stand: 29.3.2018

Mehrere EU-Staaten weigern sich, sich den Ausweisungen von Botschaftspersonal anzuschliessen. Dazu gehören Österreich, Luxemburg, Griechenland, Bulgarien, Slowenien, Zypern, Malta, Portugal und die Slowakei. Gründe sind zumeist die unklare Beweislage, aber auch die teilweise engen wirtschaftlichen Beziehungen und diplomatische Erwägungen.

Entschlossener zeigt sich Grossbritannien selbst, sowie die USA. Premierministerin Theresa May und Präsident Donald Trump seien sich einig, «geheime russische Aktivitäten einzudämmen und weitere Angriffe mit Chemiewaffen auf dem Boden beider Staaten zu verhindern», wie das Weisse Haus in Washington am Mittwoch nach einem Telefonat der beiden Politiker mitteilte. Nicht weniger entschlossen zeigt sich Russland.

Als Reaktion auf westliche Strafmassnahmen in dem Fall erwägt das Land angeblich die Schliessung des US-Generalkonsulats in St. Petersburg. Das berichtete die Zeitung «Iswestija» unter Berufung auf Quellen im russischen Aussenministerium.

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