- Die internationalen Gespräche in Wien über eine Wiederbelebung des Atomabkommens mit Iran sollen vor Ende November wieder aufgenommen werden.
- Darauf habe er sich mit dem Unterhändler der EU geeinigt, schrieb der iranische Chefunterhändler Ali Bagheri Kani auf Twitter.
- Eine Bestätigung von westlicher Seite gab es bisher nicht.
«Die Verhandlungen heute in Brüssel mit (dem Vize-Aussenbeauftragten der EU) Enrique Mora waren sehr konstruktiv und wir haben uns auf die Wiederaufnahme der Atomverhandlungen im November geeinigt», teilte der Vizeminister und zukünftige Leiter der iranischen Atomdelegation in Wien mit. Das genaue Datum wird laut Bagheri nächste Woche bekanntgegeben.
Der Iran wollte vor der offiziellen Wiederaufnahme der Atomverhandlungen Beratungen über «verbliebenen Differenzen» führen, um so «ergebnisorientierte Verhandlungen» zu ermöglichen. Daher traf sich Bagheri mit Mora jetzt in Brüssel. Beide Diplomaten hatten sich zuletzt Mitte Oktober zu Gesprächen in Teheran getroffen.
Rückkehr zu Wiener Deal 2015?
Die USA waren 2018 unter US-Präsident Donald Trump einseitig aus dem Atomabkommen ausgestiegen und hatten wieder Wirtschaftssanktionen gegen den Iran verhängt. Als Reaktion begann Teheran 2019, gegen die Auflagen zu verstossen. Unter anderem erhöhte das Land die Urananreicherung von den erlaubten 3.67 auf 60 Prozent. Unter Präsident Joe Biden haben sich die USA offen für eine Neuauflage des Abkommens gezeigt, das verhindern soll, dass der Iran an Kernwaffen gelangt.
Die im April wiederaufgenommenen Verhandlungen über die Wiederherstellung des Wiener Abkommens von 2015 wurden nach der Präsidentenwahl im Juni und dem Regierungswechsel in Teheran unterbrochen. China, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien und Russland bemühen sich um die Rückkehr der USA zu dem Abkommen. Der Iran soll zudem technische Verpflichtungen eingehen. Der Wiener Deal sollte den Bau iranischer Atomwaffen verhindern. Im Gegenzug sollten die Sanktionen gegen den Iran aufgehoben werden.