Das sind die wichtigsten Stationen auf dem Weg zum Brexit:
Die britische Premierministerin Theresa May informiert EU-Ratspräsident Donald Tusk heute nach Artikel 50 des Lissabon-Vertrages, dass ihr Land aus der Union ausscheiden will. Der britische Botschafter bei der EU, Sir Tim Barrow, wird Tusk
ein entsprechendes Schreiben übergeben
. Innerhalb von 48 Stunden will Tusk den 27 Staaten einen Entwurf für die
Leitlinien
übermitteln, nach denen mit den Briten verhandelt werden soll. In Brüssel beraten zunächst die EU-Botschafter über diese Leitlinien.
Am 27. April bereiten die EU-Aussenminister beim Allgemeinen Rat in Luxemburg den
EU-Sondergipfel
vor.
Am 29. April sollen die Leitlinien auf einem EU-Sondergipfel in Brüssel abgesteckt werden. Auch das Mandat für den Brexit-Chefunterhändler der EU, den Franzosen Michel Barnier, soll dann stehen.
Voraussichtlich am 2. Mai ersucht Barnier bei den 27 EU-Staaten um Rückendeckung für seine Vorstellungen über den Ablauf der Verhandlungen.
Im Mai giesst der Allgemeine Rat die Leitlinien in EU-Richtlinien, die Barnier die rechtliche Grundlage für die Verhandlungen geben. Ein turnusmässiges Treffen ist für den 16. Mai vorgesehen, der Rat kann aber zu jedem Termin einberufen werden.
Sobald die EU-Staaten die Richtlinien abgesegnet haben, können die
Verhandlungen
beginnen. Barniers Gegenspieler auf der britischen Seite ist Brexit-Minister David Davis. Vor den inhaltlichen Gesprächen müssen beide Seiten formale Fragen wie die Verhandlungssprache und den Ort der Gespräche klären.
Bis Ende 2017 soll die erste Verhandlungsrunde abgeschlossen sein
, bei der es voraussichtlich um Fragen der Ausgleichszahlungen der Briten an die EU sowie die Rechte von Briten und EU-Bürgern nach dem Brexit geht. Auch die weiteren Auswirkungen von Urteilen des EU-Gerichtshofs auf Grossbritannien sowie die Grenze zwischen dem britischen Nordirland und dem EU-Mitglied Irland dürften Teil dieser Gespräche werden.
Laut Barnier sollen
bis Oktober 2018 die Details für den Austritt Grossbritanniens
ausverhandelt sein. Der Franzose hat diesen Zeitplan bereits als sehr ambitioniert bezeichnet. Andere Experten halten ihn angesichts der Fülle der Problemfelder schlicht für unmöglich. Womöglich wird es deshalb zahlreiche Übergangsfristen von zwei bis fünf Jahren geben.
Bis März 2019 wäre dann Zeit, damit die qualifizierte Mehrheit der Mitgliedsländer und die einfache Mehrheit des EU-Parlaments
die Vereinbarung ratifizieren
. Auch in Grossbritannien muss das Parlament seine Zustimmung geben.
Am
29. März 2019 endet die EU-Mitgliedschaft
des Vereinigten Königreichs, 46 Jahre und drei Monate nach dem Eintritt in die Union.
Unklar ist, wann die Verhandlungen über die künftigen Beziehungen zwischen London und der EU abgeschlossen sind. May strebt ein Freihandelsabkommen mit der EU an, über das parallel zum Brexit verhandelt werden soll.
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