- Der offizielle Brexit-Antrag aus London liegt in Brüssel. Das bestätigte EU-Ratspräsident Donald Tusk.
- Die britische Premierministerin Theresa May hatte die Erklärung zur Aktivierung von Artikel 50 der EU-Verträge am Dienstagabend in London unterzeichnet.
- In ihrer Rede vor dem britischen Parlament rief May ihre Landsleute zum Zusammenhalt auf und betonte ihre Vision für ein stärkeres Grossbritannien.
Die britische Premierministerin Theresa May strebt einen reibungslosen und geordneten EU-Austritt an. Sie geht davon aus, dass die Austrittsverhandlungen in den vorgesehen zwei Jahren abgeschlossen werden können. Danach solle es eine Umsetzungsphase geben, um ein neues Abkommen umzusetzen, sagte May am Mittwoch vor dem Parlament in London.
Jetzt gibt es kein Zurück mehr
«Das ist ein historischer Moment, und jetzt gibt es kein Zurück mehr», sagte May, nachdem der britische Botschafter Tim Barrow das Austritts-Schreiben an den EU-Ratspräsidenten Donald Tusk übergeben hatte. «Ich bin sicher, wir haben die Vision und den Plan, ein besseres Grossbritannien zu schaffen», so May weiter.
May betonte in ihrer Rede vor dem Parlament, dass Grossbritannien Europa nicht verlasse und weiterhin ein unterstützender Nachbar und Partner sein wolle. Zudem rief sie ihre Landsleute zum Zusammenhalt auf. Jetzt sei Zeit dafür, zusammenzukommen, einig zu sein und den bestmöglichen Vertrag für Grossbritannien aus den Brexit-Verhandlungen herauszuholen, sagte sie im Unterhaus in London.
Nation mit stolzer Geschichte und leuchtender Zukunft
Die Premierministerin erklärte zudem, Grossbritannien sei eine Vereinigung von Menschen und Nationen mit einer stolzen Geschichte und einer leuchtenden Zukunft. Sie werde in den kommenden Monaten versuchen, jeden Menschen im ganzen Vereinigten Königreich zu repräsentieren, «jung und alt, reich und arm, Stadt, Ortschaft, Land und alle Dörfer und Weiler dazwischen. Und ja, auch jene EU-Bürger, die dieses Land zu ihrer Heimat gemacht haben».
Es ist meine wilde Entschlossenheit, den richtigen Deal für jeden Menschen im Land zu bekommen.
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May plädierte dafür, die geteilten Werte, Ambitionen und Interessen zusammenzubringen und zusammenzuhalten. Zudem will sie «in einem wahrlich globalen Grossbritannien leben, das hinausgeht und Beziehungen zu alten Freunden und neuen Verbündeten auf der ganzen Welt aufbaut».
Wir alle wollen ein Grossbritannien sehen, das stärker ist als heute. Wir alle wollen ein Land, das fairer ist, damit jeder eine Chance auf Erfolg hat.
Was passiert mit Schottland?
Die schottische Regionalregierung droht im Brexit-Streit mit einem Unabhängigkeits-referendum. Das entsprechende Mandat hatte sie vom Parlament in Edinburgh erhalten. Sie fordert einen Sonderstatus für Schottland im Europäischen Binnenmarkt. May sagte, sie werde alles tun, um zu verhindern, dass es zu einer Grenze zwischen der britischen Region Nordirland und dem EU-Mitglied Republik Irland kommt.