- Nach Zusammenstössen rivalisierender Milizen in der libyschen Hauptstadt Tripolis ist in der Millionenmetropole der Ausnahmezustand ausgerufen worden.
- Mitten in den Unruhen gelang rund 400 Häftlingen die Flucht aus einem Gefängnis.
- Nach einer Meuterei hätten sie die Tore öffnen und fliehen können, teilt die Polizei am Sonntag mit.
Wärter hätten die Flucht nicht verhindern können, weil sie um ihre eigenen Leben gefürchtet hätten. Zum Zeitpunkt des Ausbruchs hätten sich Milizen in der Nähe des Ain-Sara-Gefängnisses Gefechte geliefert, teilte die Polizei mit.
In der Strafanstalt waren zumeist gewöhnliche Kriminelle und Anhänger des früheren Machthabers Muammar al-Gaddafi untergebracht.
Die von der UNO unterstützte Regierung erklärte am Sonntag, angesichts der gefährlichen Lage diene der Ausnahmezustand dem Schutz der Zivilbevölkerung. Zudem rief sie die Konfliktparteien dazu auf, eine am Mittwoch vereinbarte Feuerpause zu respektieren.
Mindestens 39 Tote seit Montag
Bei Kämpfen wurden nach Behördenangaben seit vergangenen Montag mindestens 39 Menschen getötet und Dutzende verletzt, darunter viele Zivilisten. Der Grund für den Ausbruch der Gewalt, in dessen Verlauf neben Schusswaffen auch Granatwerfer zum Einsatz kamen, blieb zunächst unklar. Die Milizen, die sich bekämpft hatten, waren demnach als Unterstützer der Regierung in Tripolis bekannt.