Israel schreitet mit Abschiebeplänen für rund 40'000 afrikanische Flüchtlinge in Drittländer voran. Die Einwanderungsbehörde hat begonnen, Ausweisungsbescheide an Betroffene zu verteilen, wie israelische Medien berichten.
Das Innenministerium bestätigte die Berichte. Die Bescheide sollen an unverheiratete, kinderlose Männer übergeben werden, die ihre Aufenthaltsgenehmigung verlängern wollen.
3000 Franken und ein Flugticket
In dem Brief werden sie aufgefordert, Israel binnen zwei Monaten zu verlassen, anderenfalls droht ihnen Gefängnis. Wer bis Ende März freiwillig geht, soll umgerechnet 3000 Franken und ein Flugticket bekommen.
Israel betrachtet die vor allem aus Eritrea und dem Sudan stammenden Flüchtlinge als illegale Einwanderer. Asylanträgen wird nur in extrem seltenen Fällen stattgegeben.
Im November hatte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu angekündigt, diese in Drittländer abschieben zu wollen.
Widerstand gegen die Abschiebungen
Bis zum Bau eines Zaunes an der Grenze zu Ägypten sind nach israelischen Angaben rund 60'000 Flüchtlinge aus Afrika nach Israel gekommen. 20'000 seien bereits abgeschoben worden.
In Israel hat sich Widerstand gegen die Abschiebepläne formiert. Schriftsteller, Holocaust-Überlebende und Akademiker veröffentlichten Protestbriefe.