- Mindestens 120 Menschen – darunter mehr als 100 Frauen – sind bei einer Massenpanik auf einer religiösen Veranstaltung in Nordindien gestorben.
- Tausende Menschen hatten sich demnach zu Gebeten und einer Predigt versammelt, wie die örtlichen Behörden berichten.
- Die Zusammenkunft hatte ein lokaler Guru in einem Zelt nahe einer Strasse im Bezirk Hathras im Bundesstaat Uttar Pradesh organisiert.
Einige Menschen seien aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit in Ohnmacht gefallen, sagte Chaitra V von der Regionalverwaltung von Uttar Pradesh. Als Menschen versucht hätten, schnell aus dem Zelt zu kommen, seien einige von ihnen hingefallen – was zu der Massenpanik geführt habe.
«Die Zahl der Toten liegt nun bei 121», weitere 35 Verletzte würden in Spitälern behandelt, sagte Chaitra V. Unter den Todesopfern seien überwiegend Frauen und Kinder. Die meisten von ihnen seien erstickt oder niedergetrampelt worden.
Der Ministerpräsident von Uttar Pradesh setzte den Angaben zufolge einen Ausschuss aus hochrangigen Polizei- und Verwaltungsbeamten ein, die den Vorfall untersuchen sollen. Die Polizei habe eine Anzeige registriert und sei nun auf der Suche nach dem Guru Narayan Sakar Hari, der auch als Bhole Baba bekannt sei.
Dessen Assistent sagte dem Fernsehsender India Today, dass eine Genehmigung für das Treffen eingeholt worden sei, aber mehr Menschen als erwartet gekommen seien. Ersten Berichten zufolge hatten sich mehr als 15'000 Menschen zu der Veranstaltung versammelt, für die eine Genehmigung für etwa 5000 Personen vorlag.
Am Veranstaltungsort seien lediglich 40 Polizisten im Einsatz gewesen, ausserdem seien Sicherheitsmassnahmen für grosse Versammlungen nicht getroffen worden, berichtete India Today weiter. Unter anderem habe es keine klare Abgrenzung von Ein- und Ausgängen gegeben.
Massenpaniken bei indischen Festen häufig
Eine Überlebende erzählte den örtlichen Medien, dass die Massenflucht unmittelbar nach dem Ende der Veranstaltung einsetzte. «Alle hatten es eilig, das Gelände zu verlassen. Es gab keinen Ausweg und die Menschen fielen übereinander», sagte sie.
Tödliche Massenpaniken sind bei religiösen Festen in Indien relativ häufig, da sich dort grosse Menschenmengen in kleinen Gebieten mit wenigen Sicherheitsvorkehrungen versammeln.