- In bewaffneten Konflikten kommt immer wieder sexuelle Gewalt zum Einsatz.
- Davon sind zunehmend auch Kinder betroffen.
- Die Schweiz zeigt sich darüber besorgt, schreibt die permanente Mission der Schweiz bei der UNO.
Das gelte aktuell vor allem für den Ukraine-Krieg, wo ein hohes Risiko für diese Form der Gewalt bestehe. Der UNO-Sicherheitsrat habe erst vor wenigen Tagen erfahren, dass die Meldungen über sexuelle Gewaltverbrechen in der Ukraine in einem alarmierenden Ausmass zugenommen hätten.
Die Schweizer UNO-Mission appelliere an alle Kriegsparteien, solche Verbrechen zu unterlassen. Um sexuelle Gewalt in militärischen Konflikten bekämpfen zu können, müssten Frauen auf allen Ebenen voll, gleichberechtigt und sinnvoll an der Aufklärung beteiligt sein. Schutz und Beratung der Frauen seien sicherzustellen und mit den nötigen Ressourcen auszustatten.
Straflosigkeit bei sexueller Gewalt müsse lokal, national und auf globaler Ebene bekämpft werden. Die Schweiz unterstütze die Bemühungen des internationalen Strafgerichtshofs, diese Verbrechen zu analysieren und geschlechtsbezogene Ansätze zu entwickeln.
Das Recht und die Bedürfnisse der überlebenden Frauen, namentlich ihre sexuelle Integrität, müssten im Zentrum stehen. Die entsprechenden Institutionen seien mit den nötigen finanziellen Mitteln auszustatten, um die Prävention zu stärken.
Bekämpfung von sexueller Kriegsgewalt als oberste Priorität
Die Schweiz arbeite eng mit der Zivilgesellschaft und Verteidigerinnen und Verteidigern von Frauenrechten zusammen. Die zahllosen Konflikte stünden für sie bei der Bekämpfung von sexueller Gewalt an der Spitze, schreibt die Schweizer Mission beim Sicherheitsrat der Vereinten Nationen weiter.
Hauptsächlich Frauen, aber auch sehr viele Kinder wurden im letzten Jahr Opfer sexualisierter Kriegsgewalt. Das zeigen entsprechende Daten zum Monitoring und Reporting. Vergewaltigungen werden ganz gezielt als Waffe eingesetzt, als heimtückischstes Instrument zur Einschüchterung und Demoralisierung von Gegnern. Aktuell wird besonders die Notlage von flüchtenden Frauen aus der Ukraine ausgenutzt.
Über diese traumatischen Erlebnisse können Frauen oft erst Jahre später sprechen. Das zeigt die Erfahrung aus anderen Konflikten und Flüchtlingstragödien. Das wahre Ausmass der Geschehnisse wird erst Jahre später ersichtlich.