700'000 bestätigte Corona-Infizierte, 33'000 Tote weltweit. Bis zu 3.4 Billionen Franken an entgangenen Erwerbseinkommen, 25 Millionen zusätzliche Arbeitslose. 1.5 Milliarden Kinder nicht in der Schule. Rund ein Drittel gekappte Investitionen. Die erste Corona-Zwischenbilanz der UNO könnte kaum düsterer sein.
Grund genug, die Krise endlich richtig anzugehen, und zwar gemeinsam, was bisher sträflich versäumt wurde, wie UNO-Generalsekretär Antonio Guterres kritisiert.
Die ärmsten Länder sind entscheidend
Bei der Bekämpfung des Virus selber brauche es flächendeckend viel mehr Tests, eine konsequente Zurückverfolgung der Ansteckungsketten, härtere Quarantänen und weitaus mehr Spitalbetten. Und vor allem: Gelinge es nicht, das Virus auch in armen Ländern auszurotten, kehre es in Kürze wieder zurück in die reichen. Illusionen seien nicht erlaubt. In den Ländern mit den schwächsten Gesundheitssystemen entscheide sich, ob die Welt das Virus besiege.
Internationale Solidarität ist gefordert
Für die Bewältigung der wirtschaftlichen Folgen, die jetzt schon schlimmer sind als jene der Finanzkrise von 2008, müssten die Staaten mindestens zehn Prozent des weltweiten Bruttosozialprodukts aufwerfen, also mindestens zehn Billionen.
Die wohlhabende Welt schaffe das wohl selber; die Drittweltländer jedoch niemals. Also müsse man ihnen unter die Arme greifen in einem Ausmass wie nie zuvor.
Ein weiteres Zeichen dafür, dass es sich um die grösste Krise handelt seit der Gründung der Vereinten Nationen nach dem Zweiten Weltkrieg. Auch auf diese historische Dimension weist der UNO-Generalsekretär hin.