- Einer der grössten erpresserischen Hackerangriffe weltweit hat Hunderte Firmen in den USA und Europa lahmgelegt.
- 800 Filialen einer schwedischen Lebensmittelkette mussten schliessen, weil die Kassen nicht mehr funktionierten.
- Der ausgeklügelte Angriff am Freitag galt dem US-amerikanischen Tech-Anbieter Kaseya.
- US-Präsident Joe Biden leitet eine Untersuchung ein.
Eine Erpressergruppe, bekannt unter dem Namen «REvil» steht im Verdacht, das Desktop-Management-Tool VSA von Kaseya gekapert und ein bösartiges Update eingeschleust zu haben.
Lösegeldzahlungen in Milliardenhöhe gefordert
So konnten Tausende von Kunden des Tech-Management-Anbieters infiziert werden. Auch der staatliche Bahnverkehr in Schweden und eine Apothekenkette wurden so angegriffen. Den betroffenen Geschäften wurden elektronische Nachrichten geschickt, in denen Lösegeldzahlungen in Höhe von Milliarden von Dollar gefordert wurden. «Was wir jetzt an Opfern sehen, ist wahrscheinlich nur die Spitze des Eisbergs», sagte Adam Meyers, Senior Vize Leiter des Sicherheitsunternehmens CrowdStrike.
Biden leitet Untersuchung ein
US-Präsident Joe Biden antwortete ausweichend auf die Frage nach einer möglichen Verantwortung Russlands. «Die anfängliche Überlegung war, dass es nicht die russische Regierung war, aber wir sind uns noch nicht sicher», sagte Biden am Samstag bei einem Auftritt in Central Lake in Michigan. Er habe Geheimdienste mit einer Untersuchung des Vorfalls beauftragt.
Die USA haben Russland wiederholt für Hackerangriffe verantwortlich gemacht. Russland hat dies zurückgewiesen. Von der Cyberattacke am Freitag auf eine Software des Anbieters Kaseya waren dem US-Sicherheitsdienstleister Huntress zufolge rund 200 US-Unternehmen betroffen. Huntress vermutet hinter der Attacke eine russische Hackergruppe.