Mit dem Demokraten Joe Biden ist nach dem Republikaner Donald Trump erneut ein «alter weisser Mann» ins Weisse Haus eingezogen. Der neue US-Präsident ist sogar noch vier Jahre älter als sein Amtsvorgänger. In Sachen Diversität sieht Bidens Kabinett aber deutlich anders aus. Während Trumps Kabinett zuletzt vor allem eben aus «alten weissen Männern» bestand, setzt Biden auf viel mehr Frauen, Schwarze und Einwanderinnen und Einwanderer, wie folgende Grafik zeigt.
Die Grafik zeigt jeweils die Mitglieder des Kabinetts, also die Minister und Ministerinnen sowie weitere hohe Beamte mit Kabinettsrang. Im Falle von Joe Biden ist die Auflistung noch vorläufig, da die meisten Mitglieder noch durch den Senat bestätigt werden müssen.
Die Symbolbilder bilden die echten Personen dahinter natürlich nur annähernd ab – dennoch zeigt sich deutlich, wie sehr sich beide Kabinette unterscheiden. Während Donald Trump zuletzt nur drei Frauen mit Kabinettsrang um sich geschart hatte, sind es bei Joe Biden zwölf. Trumps Kabinett kam auf einen Schwarzen und eine Frau mit jüngerem Migrationshintergrund, Bidens Regierungsmannschaft umfasst sechs Schwarze und insgesamt rund zehn Angehörige von Minderheiten, Migrantinnen und Migranten oder Kinder von Einwanderern.
Die Köpfe der Biden-Regierung
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Bild 1 von 12. Mit Deb Haaland als Innenministerin soll erstmals eine amerikanische Ureinwohnerin ins Kabinett aufrücken. Die 60-Jährige gehörte zu den ersten zwei Frauen, die 2018 als indigene Amerikanerinnen ins US-Repräsentantenhaus gewählt wurden. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 12. Pete Buttigieg könnte mit der Bestätigung durch den Senat der erste offen schwule Bundesminister in der Geschichte der USA werden. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 12. Der 58-jährige Anthony Blinken wird künftiger Aussenminister unter Joe Biden. Er war bereits Vizeaussenminister unter Barack Obama. Bildquelle: imago images.
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Bild 4 von 12. Lloyd Austin. Nach Bidens Wille soll der 67-Jährige Pentagon-Chef werden. Er wäre der erste Afroamerikaner auf dem Posten. Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 12. Die frühere Vorsitzende der Zentralbank FED und 74-jährige Janet Yellen wird Finanzministerin – als erste Frau. Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 12. Die 51-jährige Avril Haines wird als erste Frau an der Spitze der Nachrichtendienste die verschiedenen US-Geheimdienste koordinieren. Bildquelle: imago images.
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Bild 7 von 12. Alejandro Mayorkas wird Minister für Innere Sicherheit. Der 61-Jährige ist der erste Immigrant und Lateinamerikaner auf dem Posten des Departements, das für die Immigration zuständig ist. Bildquelle: Keystone.
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Bild 8 von 12. Joe Biden nominiert den 43-jährigen Jake Sullivan zum nationalen Sicherheitsberater im Weissen Haus. Bildquelle: imago images.
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Bild 9 von 12. Die Überraschung: Der ehemalige Aussenminister John Kerry feiert ein Comeback und wird Sondergesandter für das Klima. Bildquelle: Keystone.
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Bild 10 von 12. Die 68 Jahre alte Diplomatin Linda Thomas-Greenfield wird US-Botschafterin bei der UNO. Bildquelle: Keystone.
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Bild 11 von 12. Die US-Kongressabgeordnete Marcia Fudge soll Ministerin für Wohnungsbau und Stadtentwicklung im Kabinett Joe Bidens werden. Die Demokratin sitzt seit 2008 für den US-Staat Ohio im Repräsentantenhaus. Bildquelle: Keystone.
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Bild 12 von 12. Der frühere Gouverneur des US-Staats Iowa, Tom Vilsack, wird in der Biden-Regierung als Landwirtschaftsminister amten. Vilsack war bereits in der Regierung Barack Obamas Landwirtschaftsminister. Bildquelle: Keystone.
Dabei besteht Bidens Kabinett allerdings auch aus drei Personen mehr: Die Positionen der Vorsitzenden des Council of Economic Advisers, des Sondergesandten des US-Präsidenten für das Klima und des Wissenschaftsberaters des Präsidenten gab es unter Trump nicht.
Auch dass mit Verkehrsministerin Elaine Chao und Bildungsministerin Betsy DeVos im Januar 2021 gleich zwei Frauen zurückgetreten waren, verschob das Geschlechterverhältnis in Trumps Kabinett weiter zugunsten der Männer.
Mit seinem von Vielfalt geprägten Kabinett trägt Joe Biden jedenfalls einer Ankündigung Rechnung: «Meine Regierung wird wie Amerika aussehen», versprach er bereits früh.