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Bitcoin im Höhenflug Wie gross ist Trumps Einfluss auf die Kryptobranche tatsächlich?

Mehrere Faktoren hätten den Bitcoin-Kurs angetrieben, sagt Kryptoexperte Fabian Schär. Die Wahl von Donald Trump gehört auch dazu, ist aber sicher nicht der einzige.

Worum geht es? Der Bitcoin erreichte vergangene Woche neue Höchststände. Er hat am Dienstagabend erstmals die Marke von 90'000 US-Dollar übersprungen. Seit der US-Wahl, bei der Donald Trump erneut zum Präsidenten gewählt wurde, legte die Kryptowährung damit um rund 30 Prozent zu. Die Rally stoppte erst am Mittwoch bei 93'483 Dollar. Seitdem stockt die Rekordjagd.

Jeder neunte Schweizer investiert in Kryptoanlagen

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Jede neunte Schweizerin und jeder neunte Schweizer investiert in Kryptowährungen. Die meisten tun dies weniger aus Renditegründen als aus Neugier. Dies zeigt eine neue Studie der Hochschule Luzern im Auftrag von Postfinance . Das Interesse an Kryptoanlagen sei in der Bevölkerung insgesamt nur mässig, lautet das Fazit. Nur knapp acht Prozent der Befragten interessieren sich «eher stark» oder «sehr stark» dafür. Gut vier Fünftel der Bevölkerung haben noch nie in Kryptoanlagen investiert.

Am bekanntesten sind in der Bevölkerung die Kryptowährungen Bitcoin und Ether. Jüngere Generationen, Männer und Personen mit höherem Einkommen sind gemäss Studie stärker interessiert. So sind 17 Prozent der befragten Männer in Kryptowährungen investiert, aber nur 6 Prozent der Frauen. Die Mehrheit investiert zudem nur kleinere Beträge in Kryptowährungen. Die Studie ist den Angaben zufolge repräsentativ und basiert auf einer Online-Befragung von 3017 in der Schweiz wohnhaften Personen zwischen 18 und 74 Jahren. (sda)

Was ist der Grund für das neue Hoch? «Es ist schwierig, solche Effekte an einem einzelnen Ereignis wie der Wahl Trumps festzumachen», erklärt Kryptoexperte Fabian Schär. Er nennt mehrere Gründe für den Rekordkurs:

  • Professionalisierung der Krypto-Industrie: Finanzintermediäre wie Versicherungen, Banken und Vermögensverwalter nähern sich dem Thema an und bieten vermehrt Krypto-Instrumente an.
  • Unternehmen investieren in Bitcoin: Grosse Unternehmen nehmen Bitcoin in ihre Bilanz auf. Beispielsweise kündigte Microstrategy Anfang November eine 42 Milliarden Dollar hohe Investition an.
  • Die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten: Trump zeigt eine kryptofreundlichere Haltung als noch vor einigen Jahren.
Mann auf Bühne mit Bitcoin-Logo im Hintergrund.
Legende: Die Wahl von Donald Trump habe sicherlich einen Einfluss auf den Bitcoin-Kurs, sagt Kryptoexperte Schär. Aber: «Auf der Welt passieren immer viele Dinge gleichzeitig. Es ist schwierig zu sagen, dass ein bestimmtes Ereignis eine bestimmte Folge hatte.» Reuters/Kevin Wurm (27.07.2024)

Wie will Trump die US-Kryptobranche fördern? Die Pläne seien noch wenig konkret, so Schär. Der Professor für Blockchaintechnologie an der Universität Basel nennt einige zentrale Punkte:

  • Eine klarere und kryptofreundlichere Regulierung der Kryptobranche.
  • Möglicher Wechsel bei der US-Börsenaufsicht SEC: Deren Chef Gary Gensler gilt als eher kryptofeindlich. Er dürfte bald abtreten. Sollte er dies nicht tun, hat Trump bereits seine Entlassung angekündigt.
  • Kryptofreundliche Republikaner: «Die Demokraten gelten als etwas kryptofeindlicher als die Republikaner», sagt Schär.
  • Strategische Reserven: An einer Bitcoin-Konferenz hat Trump gesagt, es sei eine Möglichkeit für die USA, strategische Bitcoin-Reserven anzulegen. Die Regierung würde beispielsweise Bitcoins aus Strafverfahren nicht mehr veräussern, sagt Trump. Das ist laut Schär aber nicht so einfach möglich, weil da die US-Notenbank das Sagen hat.

Vom Kryptogegner zum Unterstützer

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Donald Trump galt einst als Kritiker von Kryptowährungen. 2019 noch schrieb er auf dem Kurznachrichtendienst Twitter (heute X), Bitcoin sei kein Geld und würde für Straftaten genutzt. 2021 bezeichnete er Bitcoin als Betrug.

Seit diesem Jahr hat Trump seine Haltung jedoch geändert. Auf der Konferenz «Bitcoin 2024» in Nashville sagte er, die USA sollten Vorreiter sein, wenn Krypto allgemein so wichtig werde für die Zukunft.

Was spricht für verbesserte Rahmenbedingungen durch Trump? Sein direktes Umfeld mit einigen sehr kryptofreundlichen Personen spreche dafür, so Schär – dazu gehörten etwa sein Vize J.D. Vance oder Elon Musk und Robert F. Kennedy. Trump hat auch eigene NFTs (Non Fungible Token) lanciert. Und auch die für ihn positiven und genaueren Vorhersagen zum Wahlausgang auf Blockchain-Plattformen, sogenannten «Predicition Markets», dürfte seine Meinung zur Kryptobranche positiv beeinflusst haben, schätzt der Kryptoexperte.

Wie könnte die Schweiz von der Trump-Präsidentschaft profitieren? Die USA haben globalen Einfluss in verschiedenen Bereichen und können globale Regulierungen beeinflussen. «Die Schweiz könnte von einer positiveren Stimmung auf der ganzen Welt zu diesem Thema profitieren», sagt Schär. Auf der anderen Seite gibt es Befürchtungen, dass gewisse Geschäftsaktivitäten in die USA abwandern könnten, sollte die USA kryptofreundlicher werden.

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SRF 4 News, 13.11.2024, 06:40 Uhr ; 

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