- Der neue britische Premierminister Boris Johnson ist von Kanzlerin Angela Merkel empfangen worden.
- Das Treffen findet vor dem Hintergrund der festgefahrenen Verhandlungen über den Austritt Grossbritanniens aus der EU statt.
Der als unnachgiebiger Brexit-Verfechter geltende Johnson war am Dienstag mit einer neuen diplomatischen Offensive zur Änderung des Ausstiegsvertrags in der EU und bei Merkel auf Ablehnung gestossen. Johnson hatte abermals die Streichung der vereinbarten Garantieklausel für eine offene Grenze in Irland gefordert. Merkel lehnt Neuverhandlungen über den Austrittsvertrag strikt ab.
Mit Blick auf die Grenzfrage zwischen dem britischen Nordirland und dem EU-Staat Irland hatte sie bei einem Island-Besuch am Dienstag gesagt: «Wir werden natürlich über praktische Lösungen nachdenken.» Am Mittwoch ergänzte die Kanzlerin, sie wolle mit Johnson darüber reden, wie ein «möglichst friktionsfreier» Austritt Grossbritanniens aus der EU erreicht werden kann. «Wir müssen um unser Wirtschaftswachstum kämpfen.»
Am Donnerstag will Johnson in Paris den französischen Präsidenten Emmanuel Macron treffen. Im Poker um den britischen EU-Austritt gilt Macron als Hardliner. Merkel und Macron dürften mit Johnson auch über den G7-Gipfel sprechen, der am Samstag im französischen Badeort Biarritz beginnt. Dort werden sich die Drei wiedertreffen.