- Die Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) hat am Mittwoch den Einbezug Russlands in die Ermittlungen zur Skripal-Affäre abgelehnt.
- Gegen eine gemeinsame Untersuchung durch Grossbritannien und Russland hat sich neben 14 weiteren Staaten auch die Schweiz ausgesprochen.
- Das zeigt eine Liste, die der russische Botschafter in London am Nachmittag veröffentlicht hat.
An der Sondersitzung der Organisation für das Verbot chemischer Waffen haben sich demnach grösstenteils EU-Mitglieder gegen das russische Begehren gestellt. Von den 38 anwesenden Mitgliedern enthielten sich 17 Staaten, gerade einmal deren 6 unterstützten Moskau, darunter China und Iran.
Für Bern eine Frage der britischen Souveränität
Auf Anfrage von SRF bestätigt das Schweizer Aussenministerium die Entscheidung gegen den Vorschlag Russlands in einer schriftlichen Stellungnahme. «Die Schweiz ist der Ansicht, dass es das souveräne Recht des Vereinigten Königreichs ist, den Einsatz einer Chemiewaffe auf seinem Territorium strafrechtlich so zu untersuchen, wie es das für richtig hält», heisst es darin.
Das EDA verweist ausserdem auf die laufende Analyse des beim Anschlag verwendeten Gifts durch OPCW-Experten. Ein Auftrag zu einer gemeinsamen Untersuchung Russlands und Grossbritanniens wäre demnach «zum jetzigen Zeitpunkt einem Misstrauensvotum gegenüber der Arbeit der OPCW und der britischen Behörden gleichgekommen.» Die Ergebnisse der Analyse werden zu Beginn der kommenden Woche erwartet.
Diese werde Moskau akzeptieren, kündigte der russische Botschafter in London, Alexander Yakovenko, an. Unter der Bedingung, dass Experten ausserhalb Europas und der NATO die Ergebnisse bestätigten. Gleichzeitig wies Yakovenko erneut alle Vorwürfe über eine Beteiligung Russlands am Giftanschlag auf den Ex-Doppelagenten Sergej Skripal zurück.