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Britische Prinzessin Kate hat Krebs
Aus 10 vor 10 vom 22.03.2024.
Bild: abspielen. Laufzeit 3 Minuten 9 Sekunden.

Britisches Königshaus Prinzessin Kate hat Krebs und bekommt Chemotherapie

  • Bei Prinzessin Kate ist nach ihrer Bauch-Operation Krebs diagnostiziert worden.
  • Die Ehefrau des britischen Thronfolgers Prinz William bekommt eine Chemotherapie, wie sie in einer am Freitag veröffentlichten Videobotschaft sagte.
  • Die Erklärung folgt, nachdem auf den sozialen Medien Spekulationen und Verschwörungstheorien über sie verbreitet wurden.

Die Videobotschaft hat Prinzessin Kate auf Instagram veröffentlicht.

Die Diagnose sei natürlich ein grosser Schock gewesen, sagte die 42-Jährige. Sie unterziehe sich jetzt einer präventiven Chemotherapie.

Die Video-Botschaft von Prinzessin Kate im Wortlaut

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«Ich wollte diese Gelegenheit nutzen, um Ihnen persönlich für all die wundervollen, unterstützenden Nachrichten und für Ihr Verständnis zu danken, während ich mich von der Operation erholt habe.

Es waren ein paar unglaublich harte Monate für unsere gesamte Familie, aber ich hatte ein fantastisches Ärzteteam, das sich hervorragend um mich gekümmert hat, wofür ich sehr dankbar bin.

Im Januar wurde ich in London einer grossen Bauchoperation unterzogen, und damals ging man davon aus, dass ich nicht an Krebs erkrankt sei.

Die Operation war erfolgreich. Tests nach der Operation zeigten aber, dass Krebs vorhanden war. Mein Ärzteteam riet mir daher zu einer vorbeugenden Chemotherapie, und ich befinde mich jetzt in der Anfangsphase dieser Behandlung.

Das war natürlich ein riesiger Schock, und William und ich haben alles getan, was wir konnten, um das im Interesse unserer jungen Familie privat zu verarbeiten und zu bewältigen.

Wie Sie sich vorstellen können, hat das Zeit gebraucht. Ich habe Zeit gebraucht, um mich von der grossen Operation zu erholen und mit der Behandlung beginnen zu können. Vor allem aber haben wir Zeit gebraucht, um George, Charlotte und Louis alles in einer für sie angemessenen Weise zu erklären und ihnen zu versichern, dass es mir gut gehen wird.

Wie ich es ihnen gesagt habe: Es geht mir gut und ich werde jeden Tag stärker, indem ich mich auf die Dinge konzentriere, die mir helfen, zu heilen – mental, körperlich und seelisch.

Auch William an meiner Seite zu haben, ist eine grosse Quelle des Trostes und der Beruhigung. Das gilt auch für die Liebe, Unterstützung und Freundlichkeit, die mir so viele von Ihnen entgegengebracht haben. Das bedeutet uns beiden sehr viel.

Wir hoffen, dass Sie verstehen, dass wir als Familie jetzt etwas Zeit, Raum und Privatsphäre brauchen, während ich meine Behandlung abschliessen kann. Meine Arbeit hat mir immer viel Freude bereitet und ich freue mich darauf, wieder dabei zu sein, wenn es möglich ist, aber jetzt muss ich mich auf meine vollständige Genesung konzentrieren.

In dieser Zeit denke ich auch an all diejenigen, deren Leben von Krebs betroffen ist. An alle, die mit dieser Krankheit konfrontiert sind, in welcher Form auch immer, verlieren Sie bitte nicht den Glauben oder die Hoffnung. Sie sind nicht allein.»

Zuvor hatte es wochenlang Spekulationen um ihren Gesundheitszustand gegeben. Die Schwiegertochter von König Charles III., der ebenfalls wegen einer Krebserkrankung behandelt wird, nimmt seit Längerem keine öffentlichen Termine wahr. Nach Angaben des Palasts war Kate Mitte Januar im Bauchraum operiert worden. Eine Diagnose wurde nicht genannt, es hiess damals lediglich, dass es keine Krebserkrankung sei.

Im Nachgang zur Operation sei jedoch klar geworden, dass Krebs vorhanden sei, so Kate in der Videobotschaft.

Wir haben Zeit gebraucht, um alles George, Charlotte und Louis auf eine Weise zu erklären, die für sie angemessen ist.

Prinzessin Kate erklärte im Video auch die wochenlange Funkstille vor dem Hintergrund der Spekulationen: Es habe nicht nur Zeit gebraucht, sich von der Operation zu erholen, um die Behandlung beginnen zu können. «Vor allem aber haben wir Zeit gebraucht, um alles George, Charlotte und Louis auf eine Weise zu erklären, die für sie angemessen ist, und um ihnen zu versichern, dass es mir gut gehen wird.»

«Das beliebteste Mitglied der königlichen Familie»

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Von Grossbritannien-Korrespondent Patrik Wülser: «Die Diagnose ist eine weitere traurige Nachricht aus dem Palast für die Britinnen und Briten. Die Prinzessin von Wales ist mit Abstand das beliebteste Mitglied der königlichen Familie. Die bürgerliche Kate hat mit ihrer unkomplizierten Art, die in der britischen Öffentlichkeit sehr gut ankam, eine erfrischende Bodenständigkeit in die Königsfamilie gebracht.

Die Nachricht ist aber ebenso ein Schlag für den Palast selbst. Rund 2000 öffentliche Auftritte absolvieren die Mitglieder der königlichen Familie pro Jahr. Wegen einer Krebserkrankung musste König Charles bereits im Februar die meisten seiner Auftritte absagen. Thronfolger Prinz William soll sich gemäss BBC bis nach Ostern weiterhin in erster Linie um seine Frau und die gemeinsamen drei Kinder kümmern. Königin Camilla wird zwar weiterhin viele Termine übernehmen, aber eine Reduktion der Auftritte sei nicht vermeidbar, lässt der Buckingham-Palast verlauten.

Nicht beeinträchtigt ist dagegen das Funktionieren der Monarchie. Der König nimmt seine institutionellen Verpflichtungen weiterhin regelmässig wahr; das heisst die wöchentliche Audienz mit dem Premierminister und das Unterzeichnen von Gesetzen.»

Befeuert wurden die Spekulationen um Kates Zustand durch ein Bild, das der Kensington-Palast zum britischen Muttertag veröffentlicht hatte. Darauf war Kate mit ihren drei Kindern Prinz George (10), Prinzessin Charlotte (8) und Prinz Louis (5) zu sehen.

Spekulationen erreichten sogar palastfreundliche Medien

Für die Royal Family endet mit Kates öffentlicher Stellungnahme eine lange Phase, in der sie die Hoheit über das Narrativ verloren hatte. Die Spekulationen wurden zuletzt auch immer stärker in den sonst palastfreundlichen Boulevardmedien debattiert und erreichten sogar die BBC.

Dass der Kensington-Palast zum englischen Muttertag ein angeblich von William gemachtes Foto von Kate und ihren Kindern veröffentlichte, das umgehend von internationalen Nachrichtenagenturen wegen Manipulationen zurückgezogen wurde, war der negative Höhepunkt. Auch mit einer Entschuldigung von Kate liessen sich die Spekulationen nicht einfangen. Die Nachrichtenagentur AP stufte den Palast als weniger glaubwürdige Quelle ein – und so auch grosse Teile der Öffentlichkeit. 

Für die Royal Family, deren Stärke und Beliebtheit sich in ihrer öffentlichen Präsenz begründet, war das der «Worst Case». «Ich muss gesehen werden, damit man an mich glaubt», lautete das berühmte Motto der verstorbenen Queen Elizabeth II. Bei ihrem Sohn Charles ist das seit seiner Erkrankung der Fall: Der König beim Treffen mit Sunak, beim Lesen von Genesungswünschen, bei Begegnungen mit Botschaftern – auch nach seiner Krebserkrankung gibt es ausreichend Fotos des Staatsoberhaupts. Von Kate aber bis zur Veröffentlichung der Videobotschaft: nichts. Mit Ausnahme von ein paar zweifelhaften Augenzeugen- und Paparazzi-Bildern.

Mit der Krebs-Mitteilung sucht Kate nun, das Schicksal über die Berichterstattung wieder in die eigenen Hände zu bekommen. Persönliche Gefühle zu zeigen, war den Royals lange fremd, das Motto lautete: «Never complain, never explain»  – nie beschweren, nie erklären. Diese Taktik ist offenbar nun endgültig vorbei.

Video
Archiv: Royals in der Krise: Ungewissheit um Prinzessin Kate
Aus Gesichter & Geschichten vom 20.03.2024.
abspielen. Laufzeit 18 Minuten 57 Sekunden.

Tagesschau, 22.03.2024, 19:30 Uhr ; 

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