- Kevin Mayer, der Chef der populären Video-App Tiktok, wirft nach wenigen Monaten das Handtuch.
- Tiktok ist unter politischen Druck aus dem Weissen Haus geraten.
- Die jüngste Entwicklung habe dazu geführt, dass der Chefposten eine andere Bedeutung haben würde als bei der Verpflichtung Mayers geplant gewesen sei, teilte Tiktok mit.
Die Video-App gehört zum chinesischen Bytedance-Konzern. US-Präsident Donald Trump hatte amerikanischen Firmen und Bürgern Geschäfte mit Tiktok untersagt. Das Verbot soll Mitte September in Kraft treten. Ohne einen Verkauf droht Tiktok damit das Aus in den USA.
Trump bezeichnet Tiktok als Sicherheitsrisiko, weil über die App chinesische Behörden Zugriff auf Daten von Amerikanern bekommen könnten.
Mitte August ordnete Trump zusätzlich an, dass Bytedance sich binnen drei Monaten von allen Daten von Nutzern in den Vereinigten Staaten trennen müsse. Auch dürfe Bytedance in den USA danach kein Eigentum mehr besitzen, das für den Betrieb von Tiktok genutzt werde.
Tiktok und Bytedance weisen den Vorwurf zurück und zogen diese Woche vor Gericht. Dass der bisherige CEO Mayer ein in den USA arbeitender Amerikaner ist, betonten sie oft als Beweis dafür, dass Tiktok unabhängig von China agiere.
Erst seit Mai im Amt
Mayer trat den Chefposten bei Tiktok erst vor wenigen Monaten an. Er kam im Mai vom Unterhaltungsriesen Disney. Bei Tiktok sollte er die globale Expansion weiterführen.
Als erste hatte die «Financial Times» über Mayers Rücktritt berichtet. Die Zeitung zitierte aus einer E-Mail Mayers an die Mitarbeiter. Dort verwies er unter anderem auf die drohende Aufspaltung des Geschäfts von Tiktok. Die Unternehmensführung solle nun kommissarisch die Managerin Vanessa Pappas übernehmen, hiess es weiter.