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Corona-Pandemie Hoffnung auf Durchbruch: Covid-Impfstoff soll hochwirksam sein

  • Die Pharmaunternehmen Biontech und Pfizer melden: Ihr Impfstoff biete einen mehr als 90-prozentigen Schutz vor der Krankheit Covid-19.
  • Dies ist das erste Mal, dass es zu einem Corona-Impfstoff vielversprechende Ergebnisse aus der für eine Zulassung entscheidenden Studienphase gibt.
  • Biontech und der Pharmariese Pfizer wollen voraussichtlich ab der kommenden Woche die Zulassung bei der US-Arzneimittelbehörde beantragen.

Video
Wie funktionieren Impfungen?
Aus Kultur Webvideos vom 09.11.2020.
abspielen. Laufzeit 5 Minuten 12 Sekunden.

Laut den beiden Pharmaunternehmen sind die Zwischenergebnisse der Studie erstaunlich: «Die Fallaufteilung zwischen geimpften Personen und Personen, die das Placebo erhielten, zeigt eine Impfstoff-Wirksamkeitsrate von über 90 Prozent sieben Tage nach der zweiten Dosis.» Demnach wurde dieser Impfschutz bereits 28 Tage nach Beginn der Impfung aufgebaut, schreibt Biontech in einer Mitteilung.

Die beste Nachricht, die ich seit dem 10. Januar erhalten habe.
Autor: Florian Krammer Icahn School of Medicine, Mount Sinai, USA

Deutlicher Optimismus bei Fachexperten

Externe Fachleute, die sich mit den Studienergebnissen befassen, geben sich zuversichtlich: «Das sind grossartige und vielversprechende Daten. (...) Ich denke, das wird unseren Umgang mit der Pandemie entscheidend beeinflussen», sagt Gerd Fätkenheuer, Infektiologie an der Uniklinik Köln. Florian Krammer, Mikrobiologe und Infektiologe an einer Medizinhochschule in Mount Sinai (USA), meint gar: «Ehrlich gesagt ist das die beste Nachricht, die ich seit dem 10. Januar erhalten habe.»

SRF-Expertin: «Es gibt einige Abers»

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SRF-Wissenschaftredaktorin Katrin Zöfel zum neuen Impfstoff : «Das ist eine völlig neue Art Impfstoff, ein RNA-Impfstoff. Deshalb war völlig offen, ob das überhaupt funktionieren kann. Die Daten, die Pfizer jetzt bekannt gibt, sind erfreulich, eine offenbar gute Wirksamkeit bei wenig Nebenwirkungen. Wenn sich das über die nächsten Monate bestätigt, wäre das eine wirklich gute Nachricht.

Aber es gibt einige Abers: Zum einen muss man erstmal abwarten, ob der Impfschutz hält, bis jetzt sind das nur Daten für 7 Tage nach der zweiten Impfdosis. Zum anderen: Pfizer und Biontech geben nicht an, wie alt die Probanden waren, und das ist zentral, denn Ältere haben bei Corona am häufigsten schwere Verläufe. Sie zu schützen wäre am Dringendsten.»

Die laufende Studie hat insgesamt 44'000 Teilnehmer. Pfizer und Biontech betonen: Es sollen keine schweren Nebenwirkungen registriert worden sein. Bei der nun veröffentlichten Analyse handelt es sich aber um vorläufige Daten, die Wirksamkeit der Impfung kann sich nach längerer Beobachtungszeit also noch ändern.

Rasche Zulassung möglich

Zahlreiche Fachleute gehen dennoch von einer raschen Zulassung des Impfstoffes aus, zugleich betonen sie, dass eine Ausdehnung der Studie und detailliertere Ergebnisse für eine genauere Beurteilung unerlässlich sind.

Biontech und Pfizer rechnen damit, noch in diesem Jahr weltweit bis zu 50 Millionen Impfstoff-Dosen bereitstellen zu können, im kommenden Jahr kalkulieren sie mit bis zu 1.3 Milliarden Dosen.

Zwar haben schon Länder wie Russland, China und kürzlich erst Bahrain Impfstoffe mit Einschränkungen freigegeben und impfen damit bereits Teile der Bevölkerung. Aber wie gut diese Impfungen tatsächlich schützen und welche Nebenwirkungen sie haben können, ist derzeit weitgehend offen.

Radio SRF4 News vom 9.11.2020, 14 Uhr ; 

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