- Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder hat offiziell seine Kandidatur als Nachfolger von Horst Seehofer an.
- Der derzeitige CSU-Chef Seehofer hatte am Freitag seinen Rücktritt für den 19. Januar erklärt.
- Söder ist zurzeit der einzige aussichtsreiche Kandidat auf Seehofers Nachfolge an der CSU-Spitze.
«Nach reiflicher Überlegung und dem Wunsch vieler Mitglieder entsprechend bin ich bereit, mich in den Dienst der Partei zu stellen», sagte Söder gegenüber der Deutschen Presse-Agentur in München. «Deshalb bewerbe ich mich um das Amt des Parteivorsitzenden der CSU.»
Seehofer hatte am Freitag nach wochenlangem Hickhack seinen Rücktritt als CSU-Chef für den 19. Januar angekündigt. Daraufhin forderten im Minutenrhythmus fast alle CSU-Bezirksverbände, viele Minister und auch CSU-Bundespolitiker Söder auf, den Chefposten zu übernehmen.
An Söders Wahl auf einem Sonderparteitag am 19. Januar besteht denn auch nach dem Verzicht denkbarer Gegenkandidaten kein Zweifel – obwohl der 51-Jährige für den CSU-Absturz bei der Landtagswahl vor einem Monat als Spitzenkandidat politisch mitverantwortlich ist.
Weitere Kandidaten sagen ab
Am Samstag hatte der einzige weitere ernstzunehmende Anwärter auf den Parteivorsitz, der Europapolitiker Manfred Weber, seinen Verzicht erklärt – wie zuvor schon der CSU-Landesgruppenchef im Bundestag, Alexander Dobrindt.
Er stehe wegen seiner Spitzenkandidatur bei den europäischen Konservativen (EVP) für die Europawahl «im Moment nicht als Parteivorsitzender zur Verfügung», schrieb Weber bei Facebook. Andere aussichtsreiche Kandidaten neben Söder sind nicht in Sicht.
Söder kündigte angesichts der beiden zurückliegenden schweren CSU-Wahlniederlagen an, die Partei im Team in die Zukunft führen zu wollen.
«Gemeinsam mit der Basis und den Mandatsträgern wollen wir im Team die CSU weiterentwickeln und erneuern», sagte er. «Grosse Herausforderungen liegen vor uns. Wir können es nur gemeinsam.»