- Horst Seehofer hat seinen Rücktritt als CSU-Vorsitzender angekündigt: «Ich werde das Amt niederlegen».
- Er präzisierte in der Stellungnahme, dass er Innenminister in Merkels Regierung bleiben wolle.
Horst Seehofer hat nach eigenen Worten vorerst nicht vor, das Amt des deutschen Innenministers aufzugeben. «Ich bin Bundesinnenminister und werde das Amt weiter ausüben», sagte er bei einem Besuch im sächsischen Bautzen.
Das Amt des CSU-Vorsitzenden werde er niederlegen. Über den genauen Zeitpunkt gebe es aber noch einige Gespräche. «Das Amt des Bundesinnenministers ist von dieser Entscheidung in keiner Weise berührt.» Die Ankündigung Seehofers, Innenminister bleiben zu wollen, kommt überraschend.
Kein Zusammenhang mit CSU-Wahldebakel
Mit den herben Verlusten der CSU in der bayrischen Landtagswahl habe sein Rücktritt nichts zu tun, betonte Seehofer. Die CSU verlor am 14. Oktober mehr als zehn Prozentpunkte und erreichte noch 37,2 Prozent. So fuhr die Schwesterpartei der CDU von Bundeskanzlerin Merkel das schlechteste Wahlergebnis seit 1950 ein.
Seehofer hatte am Sonntag mit der engsten CSU-Führung über seine persönliche Zukunft beraten. Im Anschluss hiess es von Teilnehmern, er wolle zu Jahresbeginn als CSU-Chef und zu einem nicht genannten Zeitpunkt im weiteren Jahresverlauf auch als Bundesinnenminister abtreten.
Söder erneut in den Startlöchern
Als aussichtsreichster Nachfolge-Kandidat für den CSU-Chefposten gilt der Bayerns Ministerpräsident Markus Söder. Der 51-Jährige würde Seehofer dann schon zum zweiten Mal beerben, nachdem er im März schon den Posten des Regierungschefs übernommen hatte.