- Tiktok ist von irischen Datenschützern mit einer Millionenstrafe belegt worden.
- Der Videodienst muss demnach 345 Millionen Euro Strafe zahlen, weil er nicht angemessen mit den Nutzerdaten von Minderjährigen umgegangen ist.
Irische Datenschützer haben den von einem chinesischen Unternehmen betriebenen Videodienst Tiktok mit einer Millionenstrafe in Höhe von 345 Millionen Euro belegt. Die irische Datenschutzbehörde hatte untersucht, wie Tiktok mit den Nutzerdaten von Minderjährigen umgeht. Insbesondere ging es dabei um Voreinstellungen sowie die Altersüberprüfung bei der Anmeldung.
Eine Voreinstellung etwa machte Beiträge, also auch Videos, von Nutzerinnen und Nutzern zwischen 12 und 17 Jahren standardmässig für jeden sichtbar. Darüber hinaus war die Kommentarfunktion in diesen Profilen vorab für alle User zugänglich.
Das sagt Tiktok dazu
Die Ergebnisse der Untersuchung würden sich in erster Linie auf Einstellungen beziehen, die vor drei Jahren gültig gewesen seien, so die Reaktion von Tiktok. «Die meisten dieser Ergebnisse sind aufgrund von Massnahmen, die wir bereits vor Beginn der Untersuchung eingeführt haben, nicht mehr relevant.» Dazu gehöre, dass alle Konten von Nutzerinnen und Nutzern im Alter von unter 16 Jahren standardmässig auf privat gesetzt worden seien.
Nebst der Strafe wurde Tiktok auch dazu aufgefordert, die Datenverarbeitung binnen drei Monaten in Einklang mit der europäischen Datenschutz-Grundverordnung DSGVO zu bringen. Bereits im Mai war eine Rekordstrafe nach der DSGVO von 1.2 Milliarden Euro gegen den Facebook-Konzern Meta verhängt worden.