Die Eliteeinheit: Die Revolutionsgarde (IRGC), auch Pasdaran genannt, ist die Eliteeinheit der iranischen Streitkräfte. Die Einheit ist weitaus wichtiger als die klassische Armee. Die «Garde der Wächter der islamischen Revolution» kontrolliert alle Grenzen im Iran, den Persischen Golf sowie Atomanlagen und Militärstützpunkte. Sie verfügt über eine eigene Luftwaffe, Armee und Marine. Seit dem Ausbruch des Konflikts in Syrien unterstützt die Garde den Präsidenten Baschar al-Assad.
Die Militärmacht: Die Eliteeinheit untersteht direkt dem iranischen Staatsoberhaupt Ajatollah Ali Chamenei. Er hat in allen strategischen Belangen das letzte Wort. Die Revolutionsgarde hat einen grossen politischen und wirtschaftlichen Einfluss im Iran. Sie steht den Hardlinern ideologisch näher, aber auch die Reformer um Regierungschef Hassan Ruhani respektieren und schätzen die Einheit als Sicherheitsgaranten des Landes. Seit 2007 ist Mohammed Ali Dschafari Kommandant der Revolutionsgarde.
Die Wirtschaftsmacht: Schätzungen zufolge waren 2014 etwa drei Viertel aller iranischen Firmen (ein bis zwei Drittel des Bruttoinlandsprodukts) mit der Revolutionsgarde verbunden. 2010 beschloss der UNO-Sicherheitsrat Sanktionen gegen den Iran, dazu gehörte auch ein Verbot von Geschäften mit Firmen, die mit der Garde verbunden sind. Die Revolutionsgarde ist von Zoll- oder Steuerabgaben befreit. Sie betreibt unter anderem Erdöl- und Baufirmen sowie Banken und Kliniken. Zudem kontrolliert sie internationale Flug- und Seehäfen sowie Strassen und Bahnstrecken.
Die Grösse: Laut einer Publikation der Military Balance 2017 hat die Revolutionsgarde über 125’000 Angehörige. 100’000 davon allein bei den Bodentruppen. Die BBC geht von über 150’000 aktiven Soldaten aus. Obwohl die Revolutionsgarde schätzungsweise 300’000 Soldaten weniger als die klassische Armee hat, gilt sie als dominante Militärmacht im Iran.
Die Gründung: Die Revolutionsgarde wurde nach der Revolution 1979 von Ajatollah Ali Chamenei als Gegengewicht zur regulären Armee und zum Schutz des islamischen Systems gegründet. Die aus der schiitischen Bevölkerungsmehrheit rekrutierten Untergrundkämpfer waren zunächst für die «Ausweitung der Revolution» im Landesinneren zuständig. In den 1980er-Jahren war die Garde im Ersten Golfkrieg gegen den Irak aktiv.