- Nach sechs Wochen neigt sich der Streik bei den drei grössten US-Autoherstellern offenbar dem Ende zu.
- Nach Abkommen mit den Herstellern Ford und Stellantis hat die Gewerkschaft United Auto Workers (UAW) am Montag auch eine vorläufige Einigung mit General Motors (GM) erzielt.
- Das gab UAW-Präsident Shawn Fain in einer Videobotschaft auf X, vormals Twitter, bekannt.
- Die Vereinbarungen müssen nun noch von den Gewerkschaftsmitgliedern abgesegnet werden.
Die Vertreter der Automobilgewerkschaft UAW und von GM einigten sich den Angaben der Gewerkschaft zufolge auf eine 25-prozentige Einkommenserhöhung.
Die seit gut sechs Wochen laufenden Streiks in der Branche seien damit beendet, so Fain weiter. In der vergangenen Woche hatten bereits Ford und der Stellantis-Konzern einem Plus in dieser Grössenordnung über die mehr als vierjährige Laufzeit des Vertrags zugestimmt.
Die Verhandlungen bei GM hatten dem US-Fernsehsender CNBC zufolge vom späten Sonntagabend bis Montagmorgen gedauert. Nach den vorläufigen Abkommen erteilte die UAW ihren Mitgliedern die Freigabe zur Rückkehr an ihre Arbeitsplätze. Die vorläufigen Einigungen müssen die Arbeitnehmer nun noch per Abstimmung billigen. Dies könnte bis zu zwei Wochen dauern.
Ursprüngliche Forderung bei 40 Prozent
US-Präsident Joe Biden sprach nach der Einigung bei GM von «historischen» und «rekordverdächtigen Vereinbarungen», mit denen Beschäftigte der Automobilindustrie für ihre aufopferungsvolle Arbeit belohnt würden, mit der sie die Branche «am Laufen gehalten» hätten.
Die Gewerkschaft UAW, die rund 146'000 Beschäftigte in der US-Autoindustrie vertritt, hatte mit den Streiks vor allem ihre Forderung nach kräftigen Lohnerhöhungen und zusätzlichen Ferientagen unterstrichen. Erstmals streikten gleichzeitig Angestellte der sogenannten «Big Three» der US-Autoindustrie – General Motors, Ford und Stellantis mit der Marke Chrysler.
Die Arbeitsniederlegungen hatten Mitte September begonnen und waren von der UAW mehrfach ausgeweitet worden, bis zu 45'000 Beschäftigte beteiligten sich daran. Die ursprüngliche Forderung der UAW hatte bei 40 Prozent gelegen – mit der Begründung, dass die Einkommen des Top-Managements der grossen Autokonzerne in dieser Grössenordnung gewachsen seien.