Wer war Ayman al-Sahwahiri? Er war die rechte Hand von Osama bin Laden, schon in der Zeit der Anschläge vom September 2001. Er folgte bin Laden nach dessen Tod als Al-Kaida-Chef nach. Seine Karriere als Dschihadist ist aber viel länger: Al-Sahwahiri wuchs in Kairo in einem reichen Vorort auf und wurde Arzt. Er schloss sich zunächst den Muslimbrüdern an, entschied sich aber bald für radikalere Wege. Bei der Ermordung des ägyptischen Präsidenten Sadat weist man ihm eine Mitverantwortung zu. Er wollte eine islamistische Revolution herbeiführen.
Wie kam er zur Terrororganisation Al-Kaida? In Ägypten scheiterte Ayman al-Sahwahiri mit seinen Absichten. Er zog sich nach Pakistan zurück, wo er einen Neustart vorbereitete, im Kontext des Afghanistankriegs. Er versuchte in Pakistan, in Trainingslagern aus angereisten, fanatisierten Jugendlichen eine Dschihadisten-Armee aufzubauen. Hier kam er in Kontakt mit Osama Bin Laden. Dieser verfolgte die gleichen Ziele.
Wie war al-Sahwahiris Ansehen bei Al-Kaida? Obwohl er nicht das Charisma von Osama Bin Laden hatte, hatte Ayman al-Sahwahiri innerhalb der Organisation eine starke Glaubwürdigkeit, vor allem wegen seiner langen Karriere als Dschihadist und als Vordenker der Terrorbewegung. Er war bei den jungen Fanatikern aus den Slums der arabischen Welt sehr angesehen, auch wenn er selbst aus sehr gutem Hause kam – wie Osama bin Laden auch.
Wie reagieren die Taliban in Afghanistan auf die Tötung des Al-Kaida-Chefs? Ein Sprecher der Taliban bestätigte den Angriff und verurteilte ihn als «Verletzung internationaler Prinzipien».