- Die deutsche Regierung hat sich mit den Bundesländern bei der Finanzierung der Migration geeinigt.
- Die Bundesregierung wird sich mit einer Pauschale an den Kosten beteiligen.
- Zudem sollen die Grenzkontrollen zur Schweiz aufrechterhalten werden.
7500 Euro pro Asylbewerber und Jahr; so lautet die Einigung zwischen dem Deutschen Bund und den Bundesländern. Seit längerer Zeit fordern die Bundesländer bereits eine stärkere finanzielle Beteiligung an den Flüchtlingskosten, dies mit dem Verweis darauf, dass sie selbst keinen Einfluss darauf haben, wie viele Menschen nach Deutschland kommen.
Derzeit steigt die Anzahl der Asylanträge in Deutschland stark an. Bis im September dieses Jahres wurden nach Angaben des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge über 230'000 Erstanträge auf Asyl gestellt. Angesichts des Anstiegs hatte der Bund den Ländern bereits Mitte Mai eine Milliarde Euro als zusätzliche Beteiligung für 2023 zugesagt. Die Bundesländer dringen aber bereits seit geraumer Zeit auf ein System mit dauerhaften Zahlungen, das sich an der Zahl der Geflüchteten orientiert.
Bundeskanzler Olaf Scholz sprach denn an der Pressekonferenz von einem historischen Moment, da alle Ebenen des Staates Handlungsfähigkeit gezeigt hätten. Das Gesamtvolumen der Bundeshilfe bezifferte Boris Rhein, der Ministerpräsident von Hessen, auf 3.5 Milliarden Euro. Des Weiteren sollen die Länder und Kommunen künftig durch einen veränderten Leistungsbezug für Asylbewerberinnen und -bewerber rund eine Milliarde einsparen können.
Kontrollen an der Schweizer Grenze werden aufrechterhalten
Während der Ministerpräsidentenkonferenz zeigten sich die einzelnen Ministerinnen und Minister uneins darüber, ob Asylverfahren ausserhalb Europas möglich sein sollen. Wie mehrere Nachrichtenagenturen berichten, soll dies die Bundesregierung jetzt prüfen. Bereits im Koalitionsvertrag hatten die SPD, Grüne und FDP vereinbart, prüfen zu wollen, ob Asylverfahren in Ausnahmefällen in Drittstaaten ausserhalb der EU möglich sind.
Zudem heisst es in einem Beschlusspapier der Ministerpräsidentenkonferenz, dass die Grenzkontrollen aufrechterhalten werden. Das betrifft neben der Schweiz auch Tschechien, Polen und Österreich. Es heisst weiter: «Die betroffenen deutschen Länder und die Bundespolizei arbeiten eng zusammen bei der Bekämpfung der Schleusungskriminalität und der irregulären Einwanderung.»