- In den USA überschattete der arktische Sturm «Elliott» mit seinen Auswirkungen das diesjährige Weihnachtsfest.
- Sowohl in den USA als auch in Kanada kämpfen die Menschen weiterhin mit Temperaturen, die in manchen Regionen auf minus 40 Grad Celsius gesunken sind.
- Bislang starben mindestens 50 Menschen im Zusammenhang mit extremer Kälte, Eiswinden und starkem Schneefall.
Bei eisigem Wind und heftigem Schnellfall war die Lage mancherorts lebensbedrohlich, vor allem in der Region um die Grossen Seen im Nordosten der USA und an der Grenze zu Kanada.
Der Wintersturm hat Nordamerika fest im Griff
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Bild 1 von 15. So sieht im Moment ein Restaurant in der Nähe von Buffalo, Bundesstaat New York, aus. (24. Dezember). Bildquelle: Kevin Hoak/ via REUTERS.
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Bild 2 von 15. Das Hoak’s Restaurant, etwas genauer im Städtchen Hamburg gelegen, ist voller bräunlichem Eis. (26. Dezember). Bildquelle: REUTERS/Lindsey DeDario.
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Bild 3 von 15. Es hat sich durch die Gischt der Wellen des Eriesees gebildet. (Silver Creek, Bundesstaat New York, 26.12.2022). Bildquelle: REUTERS/Lindsey DeDario.
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Bild 4 von 15. Eine schneebedeckte Nachbarschaft. Drohnenaufnahme aus Cheektowaga, Bundesstaat New York, vom 25. Dezember, (). Bildquelle: Keystone/John Waller via AP.
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Bild 5 von 15. So wird’s schwierig mit dem Autofahren: An Weihnachten war in Buffalo, Bundesstaat New York, sogar das Innere der Verkehrsampeln schneebedeckt. Bildquelle: Instagram/Jason Muawski via Reuters.
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Bild 6 von 15. Wegen den Minustemperaturen steigt Dampf auf über dem Michigansee. (Bild vom 23. Dezember aus Milwaukee, der grössten Stadt im zentralnördlichen US-Bundesstaat Wisconsin. Bildquelle: AP/Morry Gash.
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Bild 7 von 15. In Buffalo befreien Menschen am 25.12.2022 die Strassen vor ihren Häusern von den Schneemassen. Bildquelle: Keystone / EPA / Josh Thermidor.
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Bild 8 von 15. Besucher werden von der Gischt bespritzt, während sie das Portland Head Light in Cape Elizabeth, Maine, fotografieren. Bildquelle: AP Photo/Robert F. Bukaty.
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Bild 9 von 15. Ein UPS-Lastwagen parkt auf einer überfluteten Strasse im Hafengebiet von Portland, während er für die Dauer eines starken Wintersturms am 23. Dezember Lieferungen ausführt. Bildquelle: AP Photo/Robert F. Bukaty.
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Bild 10 von 15. Mark Sorter räumt am 23. Dezember in Des Moines, Iowa, Schnee von einer Eislaufbahn in der Innenstadt. Bildquelle: AP Photo/Charlie Neibergall.
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Bild 11 von 15. Ein sauberes Auto überholt ein schneebedecktes Auto auf einer Strasse in der Innenstadt, am 22. Dezember in Des Moines, Iowa. Bildquelle: AP Photo/Charlie Neibergall.
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Bild 12 von 15. Wasser überflutet eine Strasse während der Flut am 23. Dezember in East Boston. Mehr als 200 Millionen Menschen standen am Freitag unter irgendeiner Form von Winterwetterberatung oder -warnung. Bildquelle: AP Photo/Michael Dwyer.
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Bild 13 von 15. Dieses von der NOAA zur Verfügung gestellte Satellitenbild zeigt Wettersysteme über Nordamerika am 23. Dezember um 10:56 Uhr EST. Bildquelle: NOAA über AP.
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Bild 14 von 15. Präsident Joe Biden nimmt am 22. Dezember im Oval Office des Weissen Hauses in Washington an einem Briefing über Winterstürme in den Vereinigten Staaten teil. Bildquelle: AP Photo/Patrick Semansky.
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Bild 15 von 15. Ein Flugzeug der American Airlines wird enteist, während am 22. Dezember auf dem internationalen Flughafen Minneapolis-St. Paul viel Schnee fällt. Bildquelle: David Joles/Star Tribune via AP.
Die tiefste Temperatur wurde in der Nacht zum Sonntag mit minus 33.9 Grad Celsius im Bundesstaat North Dakota westlich der Grossen Seen gemessen, wie der Wetterdienst mitteilte. Erneut wurden Reisende zu äusserster Vorsicht aufgerufen und vor sogenannten Whiteout-Bedingungen gewarnt – also vor stark eingeschränkter Sicht und fehlender Orientierung durch den Schnee.
Viele Menschen sassen in ihren Wohnungen und Autos fest. Polizei und Feuerwehr konnten zeitweise kaum auf Notrufe reagieren.
Genaue Zahl der Toten noch unklar
Aktuell werden 47 Todesfälle gemeldet – davon allein 25 im US-Bundesstaat New York. US-Präsident Joe Biden sagte New Yorks Gouverneurin Kathy Hochul am Montag Bundeshilfen zu. «Mein Herz ist bei denen, die einen Angehörigen verloren haben», erklärte er. Rettungskräfte und Behördenvertreter rechneten mit einer weiter steigenden Zahl an Opfern.
Auch in Kanada forderte die Eiseskälte Todesopfer: Im Bundesstaat British Columbia im Westen Kanadas kamen bei einem Unfall mit einem Reisebus mindestens vier Menschen ums Leben. Der Bus sei vermutlich wegen Glatteis von der Strasse abgekommen, sagte die kanadische Polizei.
Hunderttausende ohne Strom – Chaos an Flughäfen
Mehr als 170'000 Haushalte waren nach Angaben der Webseite Poweroutage am frühen Sonntagmorgen in der USA ohne Strom. In New York City riefen Stromversorger die Menschen dazu auf, Energie zu sparen.
Die arktische Kältefront brachte auch die Weihnachtspläne von vielen Reisenden durcheinander: Von Freitag bis Sonntag wurden nach Angaben der Flugdaten-Webseite Flightaware mehr als 10'000 Flüge gestrichen. An vielen Flughäfen herrschte Chaos. Manche wurden vorübergehend geschlossen.
Auch im nördlichen Nachbarland der USA, Kanada, herrschen ähnliche Bedingungen. Zehntausende Haushalte und Unternehmen waren ohne Strom – hunderte Flüge sind bisher ausgefallen. Zudem wurden Schulen geschlossen. Die kanadischen Behörden warnen die Bevölkerung davor, nach draussen zu gehen.
Auch Migranten an der Grenze betroffen
Die Auswirkungen der Kältewelle waren bis in den Süden der USA zu spüren. Ernst wurde die Lage angesichts der gefallenen Temperaturen auch für Migrantinnen und Migranten an der Grenze zu Mexiko, von denen derzeit viele auf den Strassen der Grenzstädte campieren.
Viele von ihnen warten auf die Aufhebung einer umstrittenen Abschieberegelung, die unter Verweis auf die Corona-Pandemie eine schnelle Zurückweisung erlaubt. Eigentlich sollte sie bereits in der vergangenen Woche auslaufen. Die US-Regierung hatte das Oberste Gericht in den USA um Aufschub bis nach Weihnachten gebeten.