Die Chancen sinken rapide, dass Arbeiter noch lebend aus dem Kohlebergwerk geborgen werden können. Dies machte der türkische Energieminister Taner Yildiz klar: «Es ist schlimmer, als zunächst erwartet». Unter Tage wütet noch immer ein Brand.
Ein Bergmann zeigt sich wenig zuversichtlich: «Auch wenn die Männer Masken haben sollten, wird eine Rettung schwierig. Die Masken, die wir erhalten haben, reichten für 45 Minuten Frischluft. Aber innerhalb von 45 Minuten kann man nicht die eineinhalb Kilometer nach oben kommen.»
Noch müssen die Angehörigen die Hoffnung allerdings nicht ganz aufgeben: Mehr als 18 Stunden nach dem verheerenden Unglück gelang es den Rettungskräften, sechs weitere Überlebende zu bergen.
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Stollen voller Rauch
Im Kohlebergwerk in der westtürkischen Stadt Soma brach am Dienstagmittag nach einer Explosion ein Feuer aus. Ursache war offenbar ein Defekt in der Elektrik.
Wegen des Stromausfalls konnten die Bergleute nicht über die Aufzüge an die Oberfläche gebracht werden. Das Feuer konnte noch nicht vollständig gelöscht werden, und die Stollen sind voll Rauch. Dieser behindert die Rettungsleute.
Mindestens 230 Kohlekumpel kamen ums Leben. Sie sind an einer Rauchvergiftung gestorben. Zum Zeitpunkt des Unglücks befanden sich 787 Menschen unter Tage. Über 360 Arbeiter sind gerettet worden. Laut türkischen Medienberichten sind noch etwa 120 Arbeiter unter Tage eingeschlossen.
Wettlauf gegen die Zeit
Hunderte Retter suchen nach den Festsitzenden. Ihre Bergung sei ein Wettlauf gegen die Zeit, so der Energieminister. «Es besteht die Gefahr einer Kohlendioxid- und Kohlenmonoxid-Vergiftung.» Deshalb wird Sauerstoff ins Bergwerk gepumpt. «Das ist für unsere Arbeiter da unten das Wichtigste», sagte er.