- Die europäische Sonde «Euclid» zur Erforschung von dunkler Materie und dunkler Energie ist ins All gestartet.
- Das Fluggerät der Europäischen Raumfahrtagentur ESA hob kurz nach 17 Uhr Schweizer Zeit vom US-Weltraumbahnhof Cape Canaveral an Bord einer Rakete des Unternehmens SpaceX ab.
Mit einem hochauflösenden Teleskop soll «Euclid» einen Blick in die Vergangenheit des Universums werfen und dessen Entwicklung innerhalb der letzten zehn Milliarden Jahre erforschen.
Ziel ist es auch, eine 3D-Karte zu erstellen, in der Zeit die dritte Dimension ist. Insgesamt sollen Daten zu Milliarden von Galaxien gesammelt werden. Mithilfe von «Euclid» wollen Forscherinnen und Forscher die Ausdehnung des Universums sehen und nachvollziehen, wie sich einzelne Strukturen gebildet haben. Daraus wollen sie Schlüsse auf dunkle Materie und dunkle Energie ziehen, welche zusammen einen grossen Anteil am Universum bilden.
Ich erwarte, dass ‹Euclid› die Wissenschaftsgemeinschaft mit einer nie da gewesenen, riesigen Menge an Daten fluten wird.
Alle anderen bekannten Bestandteile – Sterne, Planeten, unsere Milchstrasse und andere Galaxien – machen lediglich etwa fünf Prozent aus, wie Giuseppe Racca, ESA-Programmmanager für «Euclid», im Vorfeld erklärte. Racca geht davon aus, dass «Euclid» enorm viele neue Informationen liefern wird. «Ich erwarte, dass ‹Euclid› die Wissenschaftsgemeinschaft mit einer nie da gewesenen, riesigen Menge an Daten fluten wird.»
Die Sonde soll etwa 1.5 Millionen Kilometer weit ins All fliegen. Der Weg dorthin wird etwa einen Monat dauern. Nach einigen Tests soll die Mission im Oktober richtig losgehen. Vorerst soll «Euclid» sechs Jahre im Einsatz sein.
Schweizer Beteiligung an der Sonde
An der Mission sind auch Schweizer Forschungsinstitute massgeblich beteiligt, darunter die Universität Zürich, die Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW), die Eidgenössische Technische Hochschule Lausanne und die Universität Genf.
So wurden etwa Teile eines Messgeräts in der Schweiz entwickelt, das als hochauflösende Kamera Licht im Weltraum beobachtet. Die FHNW steuerte eine Software-Infrastruktur bei, die die weltweite Verteilung von Weltraumdaten ermöglicht.