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Antonis Samaras muss sich fürchten
Aus Tagesschau vom 19.05.2014.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 31 Sekunden.

Europawahlen Griechenland: Viele Unzufriedene wählen Faschisten

Die Opposition liegt in der Grossregion Athen vorn, die Regierung hält in den Provinzen die Stellung. Bei den Regionalwahlen überraschend gut abgeschnitten hat die rechtsextreme Partei Goldene Morgenröte. Die Ausgangslage für die Europawahl am Sonntag bleibt somit spannend.

Bei den Kommunal- und Regionalwahlen in Griechenland hat nach Auszählung von mehr als 50 Prozent der Stimmen das oppositionelle Bündnis der radikalen Linken (Syriza) in und um Athen Erfolge erzielt. Gleichzeitig konnten die Konservativen und die Sozialisten um Ministerpräsident Antonis Samaras ihre Position in den Provinzen verteidigen. Die Wahlbeteiligung lag bei rund 60 Prozent.

Griechen wählten kleineres Übel

«Die Griechen haben versucht, das kleinere Übel zu wählen», sagt Athen-Korrespondentin Corinna Jessen gegenüber SRF. «Es gab keine Begeisterung für ein spezifisches Programm bei der Bevölkerung.» So hätten sich die Stimmen ziemlich gleichmässig verteilt. Die Regierung sei durch das Resultat nicht bedroht.

Audio
Erste Ergebnisse der Kommunalwahlen in Griechenland
aus HeuteMorgen vom 19.05.2014.
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Beunruhigend sei das gute Abschneiden der Faschisten in Athen, sagt Jessen. Deren Kandidat für das Amt des Bürgermeisters, Ilias Kasidiaris, kam auf rund 16 Prozent, holte also doppelt so viele Stimmen wie bei den letzten Wahlen. Weil die Chefs der «Goldenen Morgenröte» nach wie vor im Gefängnis sitzen, gingen viele in Griechenland davon aus, dass die Partei Verluste einfahren würde.

Als Grund fürs gute Abschneiden der Rechtsextremen nennt Corinna Jessen den Wunsch vieler Wähler, der Regierung eine Ohrfeige zu erteilen. Andererseits gäbe es auch zahlreiche Griechen, die auf die Parolen der Goldenen Morgenröte anpringen würden. Diese lauteten etwa «Griechenland den Griechen» oder «Ausländer raus!»

Vorgeschmack auf Europawahl

Die Kommunalwahlen waren ein Vorgeschmack auf die Europawahlen vom 25. Mai und ein Test für die Regierung aus Konservativen und Sozialisten unter Ministerpräsident Samaras. Dieser bezeichnete das Ergebnis vor allem in den Provinzen des Landes als positiv für seine Partei und Regierung. «Nächsten Sonntag gibt es aber Europawahlen», sagte er. Es sei in der Hand der Griechen, mit ihrer Stimme dann dazu beizutragen, dass das Land mit «stabilen Schritten» vorangeht und nicht wieder in die Krise «zurückfällt».

Syriza-Chef Alexis Tsipras entgegnete, die Griechen würden eine «neue Seite» aufschlagen. «Am Sonntag wird unsere Stimme das Land verändern.» Der Urnengang werde ein Referendum über das Sparprogramm sein. «Die besten Tore fallen in der zweiten Halbzeit.»

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