- In den USA sorgt seit Tagen ein Buch für Wirbel, das erst am kommenden Dienstag erscheint.
- Darin schreibt John Bolton über seine Zeit als Nationaler Sicherheitsberater für Präsident Donald Trump.
- In der Nacht hat Bolton in einem Fernsehinterview erstmals öffentlich über sein Buch gesprochen.
John Bolton nahm kein Blatt vor den Mund: «Trump fehlt die Befähigung für das höchste Amt im Land. Im Umgang mit Diktatoren ist Trump gefährlich naiv.» Der russische Präsident sei überzeugt, dass Trump nach seiner Pfeife tanze. Denn es sei offensichtlich, dass sich der US-Präsident bei seinen Entscheidungen nur von etwas leiten lasse: seiner Wiederwahl.
Und selbstverständlich habe Trump die Militärhilfe für die Ukraine von Untersuchungen gegen Joe Biden abhängig gemacht. Hat Trump also gelogen? «Ja – und das nicht zum ersten Mal.»
Perfekt inszenierter Werbespot
Auf neue Informationen oder überraschende Aussagen Boltons wartete man vergeblich. Enttäuschend auch seine Rechtfertigung, weshalb er im Impeachmentverfahren Ende letzten Jahres nicht aussagen wollte: Das hätte nichts gebracht, glaubt Bolton. «Die Meinungen im US-Kongress waren eh schon gemacht», so der frühere Sicherheitsberater.
Wirklich kritische Fragen zu seiner eigenen Rolle im Weissen Haus musste Bolton nicht beantworten. Statt eines echten Interviews wurden seine Aussagen in kleinen Häppchen serviert, angereichert mit viel Archivmaterial und dramatischer Untermalung. Ein perfekt inszenierter Werbespot für ein Buch, das am nächsten Dienstag in die Buchläden kommt.