- Im Berliner Grunewald ist am Morgen auf einem Sprengplatz ein Grossbrand ausgebrochen.
- Der Waldbrand breitete sich unkontrolliert aus. Die Polizei ist im Grosseinsatz.
- Am frühen Abend gab es auf dem Sprengplatz erneut Explosionen.
Der Einsatz wird sich nach Einschätzung von Feuerwehrsprecher Thomas Kirstein länger hinziehen. Der Einsatz könne lebensgefährlich sein. Was der ursprüngliche Auslöser war und ob es in der Nacht zuerst brannte oder zunächst zu Explosionen kam, ist weiter unklar.
Am frühen Abend gab es auf dem Sprengplatz weitere Explosionen. Der Einsatz eines mit Kameras ausgestatteten und ferngesteuerten Spezialroboters der Bundeswehr, der den Sprengplatz erkunden sollte, wird daraufhin abgebrochen. Die Löscharbeiten innerhalb der Sicherheitszone gehen aber weiter.
Zuvor hatten die Einsatzkräfte die angrenzenden Waldgebiete bewässert, um ein Ausbreiten der Flammen zu erschweren. Die Bundeswehr unterstütze, indem sie Schneisen im Wald anlege, von denen aus dann Löscharbeiten möglich seien, hiess es weiter. Am Vormittag ging die Feuerwehr von einem Brand auf einer Fläche von etwa 1.5 Hektar aus, das entspricht gut zwei Fussballfeldern. Stunden später gab Kirstein die betroffene Fläche mit rund 50 Hektar an. Aber: «Die brennen nicht alle komplett, die sind zum Teil nur verraucht», erklärte er.
Auf dem Sprengplatz der Berliner Polizei im beliebten Ausflugsgebiet Grunewald lagert Munition, die Experten dort normalerweise unschädlich machen. Auf dem rund acht Hektar grossen Sprengplatz der Polizei lagerten nach deren Angaben rund 25 Tonnen – unter anderem Feuerwerkskörper oder Weltkriegsmunition. Der Platz sei 1950 entstanden, zweimal im Jahr würden dort jeweils für mehrere Tage kontrollierte Sprengungen angesetzt, sagte Polizeisprecher Thilo Cablitz.
Bisher keine Verletzten
Wohngegenden seien durch den Brand nicht in Gefahr, die nächsten Wohngebäude seien mindestens zwei Kilometer entfernt, hiess es von der Feuerwehr. Die Behörden mahnten die Bevölkerung aber, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Das Gebiet wurde grossräumig abgesperrt. Davon waren auch die Autobahn Avus und Teile des Regional-, Fern- und S-Bahnverkehrs betroffen.