- Bei einem Anschlag auf eine schiitische Moschee in der Stadt Kundus im Norden Afghanistans sind mindestens 43 Menschen getötet worden.
- Mindestens 143 seien verletzt worden, teilte die staatliche afghanische Nachrichtenagentur Bachtar mit.
- Die mit den herrschenden Taliban verfeindete Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bekannte sich zu der Tat.
Ein Sprecher der militant-islamistischen Taliban hatte zuvor auf Twitter mitgeteilt, bei einer Explosion in einer schiitischen Moschee in Kundus seien «mehrere Menschen getötet und verletzt» worden. Spezialkräfte der Taliban seien vor Ort und eine Untersuchung des Vorfalls habe begonnen, hiess es weiter. Lokalen Medien zufolge passierte der Vorfall während des Freitagsgebets. Lokale Journalisten berichteten von mehr als 70 Todesopfern und Dutzenden Verletzten.
Der IS teilte mit, es habe sich um einem Selbstmordanschlag gehandelt. Der sunnitische IS hatte bereits in der Vergangenheit schiitische Muslime und deren Einrichtungen in Afghanistan angegriffen.
UNO: «Beunruhigendes Muster der Gewalt»
Zu den Angriffen des IS kam es in der Vergangenheit vor allem in der Hauptstadt Kabul und in den östlichen Provinzen Nangarhar und Kunar. Zuletzt hatte der IS unter anderem einen verheerenden Anschlag Ende August am Flughafen Kabul während der noch laufenden internationalen militärischen Evakuierungsmission mit nach Medienberichten fast 200 Toten für sich reklamiert.
Die UNO-Mission in Afghanistan (Unama) sprach nach dem Anschlag in Kundus von einem «beunruhigenden Muster der Gewalt»: Es sei der dritte tödliche Angriff binnen weniger Tage, der offenbar auf eine religiöse Einrichtung abzielte.