- Medaria Arradondo, Polizeichef von Minneapolis, hat gegen den ehemaligen Polizisten Derek Chauvin im George-Floyd-Prozess ausgesagt.
- Chauvins Verhalten habe in keiner Weise den polizeilichen Richtlinien entsprochen, so Arradondo.
- Arradondo hatte bereits kurz nach dem Vorfall von Mord an George Floyd gesprochen.
«In keiner Weise» entspreche es den Richtlinien, der Ausbildung oder der Ethik und Werte der Polizei, dass Chauvin sein Knie auch dann noch auf den Nacken von Floyd gepresst habe, als dieser bereits auf dem Bauch am Boden lag, die Hände hinter dem Rücken gefesselt hatte und keinen Widerstand mehr zeigte, sagte Medaria Arradondo am Montag im Zeugenstand.
«Es hätte aufhören müssen, als Herr Floyd aufhörte, sich zu wehren, und ganz gewiss als er in Not war und versucht hat, das zu verbalisieren», sagte Arradondo. Chauvin habe nicht nur Richtlinien zum Einsatz von Gewalt verletzt, sondern es auch versäumt, Vorschriften zur Deeskalation und Hilfeleistung zu befolgen. Der schwerwiegendste Anklagepunkt lautet nun auf Mord zweiten Grades ohne Vorsatz. Im Bundesstaat Minnesota stehen darauf bis zu 40 Jahre Haft.
Nach seinem Tod kam es monatelang zu Massenprotesten gegen Polizeigewalt und Rassismus – und das mitten in der Corona-Pandemie. Videos haben das Vorgehen der Beamten gegen den unbewaffneten Mann dokumentiert. Arradondo hatte die vier am Einsatz beteiligten Polizisten entlassen.