- Die EU will Massnahmen gegen Billigprodukte aus Drittstaaten ergreifen – konkret geht es etwa um den chinesischen Online-Marktplatz Shein.
- Die Europäische Kommission verdächtigt Shein, gegen EU-Regeln zum Verbraucherschutz zu verstossen.
- Die Behörde leitet darum eine Untersuchung ein, um zu prüfen, ob die Plattform etwa ausreichend gegen unlautere Geschäftspraktiken vorgeht.
Laut EU-Kommission wurden im vergangenen Jahr rund 4.6 Milliarden Pakete mit einem Warenwert unter 150 Euro in die EU importiert. Aufgrund der rasant wachsenden Zahl solcher Sendungen erwägt die Kommission unter anderem eine Bearbeitungsgebühr für direkt an Verbraucher gelieferte E-Commerce-Waren von Händlern wie Shein oder auch Temu, um die Kosten für die Zoll- und Marktüberwachung auszugleichen.
Verschärfte Zollmassnahmen und stärkerer Verbraucherschutz
Ein zentraler Punkt der geplanten Reform ist die Abschaffung der bisherigen Zollbefreiung für Sendungen unter 150 Euro. Diese Freigrenze will die Kommission schon seit langem abschaffen. Dies könnte etwa auch für Online-Marktplätze wie Amazon oder Etsy gelten. Damit soll sichergestellt werden, dass alle Händler – unabhängig von ihrem Standort – die gleichen Wettbewerbsbedingungen haben.
Zusätzlich plant die EU verstärkte Kontrollen und koordinierte Massnahmen, um den Verkauf unsicherer oder nicht EU-konformer Produkte zu verhindern.
Neben verschärften Zollmassnahmen soll der Schutz der Verbraucherinnen und Verbraucher verbessert werden. Dazu gehören strengere Durchsetzungsmechanismen für Online-Marktplätze sowie der verstärkte Einsatz digitaler Tools zur Überprüfung der Produktsicherheit. Die Kommission ruft die Mitgliedstaaten dazu auf, gemeinsam mit ihr diese Massnahmen umzusetzen und regelmässig ihre Wirksamkeit zu überprüfen.