- Trotz besser werdender Luftqualität sind im Jahr 2020 rund 240'000 Menschen in der EU durch Feinstaubbelastung vorzeitig gestorben.
- Diese Zahl veröffentlichte die EU-Umweltagentur (EEA) am Donnerstag.
- Menschen, die in Städten leben, sind besonders gefährdet: Fast alle Stadtbewohner seien Werten ausgesetzt, die über den Richtwerten der Weltgesundheitsorganisation liegen.
Obwohl sich die Luftqualität in den EU-Staaten in den vergangenen Jahren verbessert habe, stellten Schadstoffe in der Luft nach wie vor die grösste von der Umwelt ausgehende Gesundheitsgefahr dar. Sie seien einer der Hauptgründe für frühzeitige Todesfälle und Erkrankungen. Herzkrankheiten und Schlaganfälle seien am häufigsten die darauf zurückgehende Todesursache, gefolgt von Lungenkrebs und anderen Lungenkrankheiten.
Neben den rund 240'000 vorzeitigen Todesfällen aufgrund von Feinstaub waren nach Angaben der Umweltagentur 49'000 Todesfälle auf chronische Belastung mit Stickstoffdioxid sowie 24'000 auf die Belastung mit bodennahem Ozon zurückzuführen.
Die Todesfälle sind rückläufig
Eine gute Nachricht gibt es aber auch: Zwischen 2005 und 2020 sei die Zahl der vorzeitigen Todesfälle aufgrund von Feinstaubbelastung in der EU um 45 Prozent zurückgegangen, heisst es in der EEA-Analyse.
Setze sich dieser Trend fort, könne die EU ihr Ziel, die Zahl bis 2030 um 55 Prozent zu reduzieren, voraussichtlich erreichen. Das Ziel hatte die EU-Kommission im Rahmen ihres sogenannten European Green Deal ausgegeben.
«Trotzdem sind weitere Anstrengungen nötig, um die Vision einer Null-Verschmutzung bis 2050 zu erreichen – das heisst, die Luftverschmutzung auf ein Niveau zu senken, das nicht mehr als gesundheitsschädlich gilt», heisst es im Bericht.
2020 hätten auch Massnahmen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie in vielen Ländern eine Auswirkung auf die Schadstoff-Emissionen gehabt und zu einer verbesserten Luftqualität geführt. «Die Stickstoffdioxid-Konzentrationen sind vorübergehend zurückgegangen – eine direkte Folge des geringeren Strassenverkehrs während der Covid-Lockdowns», so die Umweltagentur.