- Die britische Regierung hat einen Vermittler in den Iran geschickt, um die Regierung davon zu überzeugen, den festgehaltenen britischen Tanker freizugeben.
- Das teilt das Büro von Ajatollah Ali Chamenei, dem geistlichen und politischen Oberhaupt der Islamischen Republik, mit.
Zur Beilegung des Tankerstreits mit Grossbritannien hat der iranische Präsident Hassan Ruhani einen Austausch der festgesetzten Öltanker beider Länder angeregt. «Wir wollen keine Spannungen», sagte Ruhani bei einer Kabinettssitzung am Mittwoch. Der Iran sei nicht stur und wolle keinen Konflikt mit den Briten und Europäern am Persischen Golf. Wenn sich die Briten auch in Gibraltar an die Vorschriften hielten, würden sie eine angemessene erhalten.
Die iranische Revolutionsgarde hatte den britischen Tanker am Freitag in der Strasse von Hormus gestoppt. Die Begründung: Der Tanker sei in einen Unfall mit einem Fischerboot verwickelt gewesen.
Allerdings hatte Teheran bereits zuvor mehrmals mit Vergeltung gedroht. Seit Anfang Juli halten die britischen Behörden nämlich ihrerseits in Gibraltar einen iranischen Tanker fest. Der Tanker habe iranisches
Öl nach Syrien transportieren wollen und damit gegen EU-Auflagen
verstossen, begründet Grossbritannien die Aktion.
Kontakt mit der Besatzung
Die Reederei der «Stena Impero» teilte mit, sie habe am Dienstagabend erstmals mit der Besatzung sprechen können. Der Kapitän habe erklärt, dass die Besatzung in Sicherheit sei und dass gut mit den an Bord gegangenen Iranern kooperiert werde.
Angesichts der Eskalation hatte der britische Aussenminister Jeremy Hunt einen europäischen Militäreinsatz zum Schutz der Handelsschiffe in der Strasse von Hormus angeregt. Die Reaktionen darauf waren zurückhaltend.