- Die kolumbianische Regierung und die Guerillagruppe «Nationale Befreiungsarmee», kurz ELN, haben sich auf einen temporären Waffenstillstand geeinigt.
- Die Feuerpause wird am 3. August in Kraft treten und für 180 Tage gelten, wie beide Seiten gemeinsam an einer Medienkonferenz bekannt gaben.
- Verhandelt wurde die Vereinbarung in der kubanischen Hauptstadt Havanna.
- Sie beinhaltet auch die Beteiligung der Zivilgesellschaft am Friedensprozess in Kolumbien.
Die Gespräche führten der linke Präsident Kolumbiens, Gustavo Petro, und der Anführer der marxistisch-leninistischen ELN-Gruppe. Die Vorgängerregierung des konservativen Präsidenten Iván Duque hatte 2019 nach einem Bombenanschlag der Gruppe auf eine Polizeiakademie in Bogotá mit 22 Todesopfern den Friedensprozess mit der ELN abgebrochen.
Der Bürgerkrieg in dem südamerikanischen Land zwischen linken Rebellen, rechten Paramilitärs und dem Militär brach 1964 aus. Etwa 220'000 Menschen kamen seitdem ums Leben, Millionen wurden vertrieben.
Im Jahr 2016 unterschrieben die Regierung und die grösste Rebellengruppe Farc nach Gesprächen auf Kuba ein Friedensabkommen, einer neu gegründeten Partei der Ex-Kämpfer wurden fünf Parlamentsmandate garantiert. Einige sogenannte Farc-Dissidenten lehnten das Abkommen ab und gingen zurück in den Untergrund.