- Ein Strafgericht in den Niederlanden hat ein Urteil im Prozess um den Abschuss des Passagierflugzeugs MH17 im Jahr 2014 gefällt.
- Drei ehemals hochrangige pro-russische Separatisten wurden wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt.
- Ein vierter Angeklagter wurde mangels Beweisen freigesprochen.
Die Strafrichter verlasen das Urteil im Hochsicherheitsgericht am Amsterdamer Flughafen Schiphol in Abwesenheit der Angeklagten. Die vier Männer sollen sich in Russland aufhalten.
Es ist ungewiss, ob die drei Verurteilten ihre Strafen jemals antreten werden. Russland wird sie nach Einschätzung von Experten nicht ausliefern. Moskau erkennt das Gericht nicht an und weist jegliche Mitverantwortung an dem Abschuss zurück.
Bei den Verurteilten handelt es sich um zwei ehemalige russische Geheimdienstagenten und einen pro-russischen Separatistenführer. Neben der lebenslangen Haft sollen sie mindestens 16 Millionen Euro an die Verwandten der Opfer zahlen.
Das Gericht kam zum Schluss, dass der Flug MH17 durch eine Buk-Rakete aus der Ostukraine zum Absturz gebracht wurde, wie der vorsitzende Richter Hendrik Steenhuis erklärte. Es sei davon auszugehen, dass Russland zu diesem Zeitpunkt die Volksrepublik Donezk kontrollierte.
Das russische Aussenministerium hat angekündigt, das Urteil des niederländischen Gerichts zu prüfen. Der Prozess läuft seit März 2020. Zur Urteilsverkündung sind Hunderte Angehörige der Getöteten angereist.