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Französischer Filmstar Belästigungsprozess gegen Gérard Depardieu auf März verschoben

  • Der Prozess gegen den französischen Schauspieler Gérard Depardieu wegen des Vorwurfs sexueller Belästigung ist auf Bitten des Angeklagten wegen seiner Gesundheit verschoben worden.
  • Das Pariser Strafgericht entschied nach anderthalbstündiger Beratung, erst Ende März in der Sache zu verhandeln.
  • Das Gericht kam damit einem Antrag des Verteidigers Jérémie Assous nach, der wegen des Gesundheitszustands der 75 Jahre alten Filmlegende um einen neuen Termin gebeten hatte.

Bis Anfang März muss die Verteidigung des Schauspielers ein medizinisches Gutachten vorlegen. Noch vor der Entscheidung des Gerichts sagte Verteidiger Jérémie Assous im Sender France Info: «Gérard Depardieu ist zutiefst betroffen, und leider haben seine Ärzte ihm verboten, bei der Anhörung zu erscheinen.»

Depardieu winkt in die Kamera.
Legende: Depardieu hat in über 200 Filmen gespielt, viele sind zu Klassikern des Kinos geworden, wie «Die Ausgebufften», «Cyrano von Bergerac» und «Die letzte Metro». Seit den sich häufenden Anschuldigungen nehmen jedoch immer mehr Menschen Abstand zu ihm. (Bild von 2017) REUTERS/Alessandro Bianchi

Zwei Frauen werfen ihm vor, sie 2021 bei den Dreharbeiten zu dem Film «Les volets verts» begrapscht zu haben. Sollte er schuldig gesprochen werden, drohen dem Darsteller Strafen, die bis zu fünf Jahren Freiheitsentzug und zusätzlich 75'000 Euro Geldstrafe reichten.

Depardieu bestreitet die Vorwürfe vollständig und spricht von einer «medialen Lynchjustiz».

Die konkreten Anschuldigungen

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  • Eine der beiden Klägerinnen, eine Dekorateurin, beschuldigt laut Informationen der Pariser Staatsanwaltschaft den Schauspieler, sie an sich gezogen zu haben, als er in einem Korridor sass und sie an ihm vorbeiging. Dabei soll er sie mit seinen Beinen eingeklemmt, ihr Gesäss, ihr Geschlecht und ihre Brust über ihrer Kleidung berührt haben. Dabei soll er seine Gesten mit obszönen Bemerkungen begleitet haben. Sie hat im Februar gegen ihn wegen sexueller Übergriffe, sexueller Belästigung und sexistischer Beleidigungen Klage erhoben.
  • Die zweite Frau, eine Assistentin des Regisseurs, gab laut Staatsanwaltschaft an, dass Depardieu sie am Drehort an Brust und Gesäss berührt haben soll. Zuvor soll er sie bereits auf der Strasse belästigt haben. Sie reichte im März 2024 Klage ein.

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