- Die Schweiz will noch dieses Jahr ein Freihandelsabkommen mit den Mercosur-Staaten Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay abschliessen.
- Das hat Aussenminister Ignazio Cassis zum Abschluss seiner fünftägigen Lateinamerikareise gesagt.
- Er habe sich mit seinem brasilianischen Amtskollegen darauf geeinigt, das Abkommen wenn möglich in der zweiten Jahreshälfte zu unterzeichnen.
Weiter sagte Cassis, er glaube, dass der Zeitplan realistisch sei, denn es gäbe nur noch kleine Differenzen. Das Freihandelsabkommen soll zwischen den Mercosur- und den EFTA-Staaten abgeschlossen werden. Zu den EFTA-Staaten gehört auch die Schweiz.
Die Verhandlungen zwischen den Staaten der Europäischen Freihandelsassoziation (Efta) – Schweiz, Norwegen, Island und Liechtenstein – mit dem Mercosur, der Freihandelszone zwischen Argentinien, Brasilien, Uruguay und Paraguay, ziehen sich seit Jahren hin. Ein Vorankommen sei deshalb Hauptfokus der Reise gewesen, schreibt das EDA.
Die Gespräche fanden zu einer Zeit statt, in der entsprechende Abkommen mit Staaten in Lateinamerika sehr begehrt sind. US-Präsident Donald Trump macht seit seinem Amtsantritt Druck, um China in dieser Hinsicht zuvorzukommen.
Milei ist Schweiz-Fan
Argentiniens Präsident Javier Milei erklärte am Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos im Januar, er sei bereit, aus dem Mercosur auszutreten, wenn dies für den Abschluss eines Freihandelsabkommens mit den USA notwendig sei. Allerdings sind viele argentinische Unternehmen insbesondere mit der brasilianischen Wirtschaft eng vernetzt.
Nach seinem Auftritt am WEF hatte Milei auch Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter getroffen. Sie habe ihm mitgegeben, die Verhandlungen bald abzuschliessen, sagte die Finanzministerin nach dem Treffen vor Journalisten. Milei habe ihr versichert, dass die Arbeiten gut vorangingen. Ausserdem habe er «grosse Sympathien für die Schweiz».