- US-Präsident Donald Trump offiziell seinen Wahlkampf für seine Wiederwahl 2020 eingeläutet.
- Er trat in Orlando im US-Bundesstaat Florida vor rund 20'000 Anhängern auf.
- «Keep America great»: Gemeinsam mit ihnen werde er «Amerika weiterhin grossartig machen» und dann dafür sorgen, dass es auch «wirklich grossartig bleibt».
Er habe Washington grundlegend auf den Kopf gestellt, sagte Trump. Zuvor habe ein korruptes und zerbrochenes politisches Establishment regiert. Dabei warnte er das Publikum vor einem Wahlsieg der oppositionellen Demokraten. «Unsere radikalen demokratischen Gegner sind von Hass, Vorurteilen und Wut getrieben», so Trump. «Sie wollen Euch zerstören, und sie wollen unser Land zerstören, wie wir es kennen.» Der republikanische Präsident will bei der Wahl im November nächsten Jahres für eine zweite Amtszeit antreten.
Unsere radikalen demokratischen Gegner sind von Hass getrieben, sie wollen Euch und unser Land zerstören!
Auch kritisierte der US-Präsident die Medien. Trump wurde in Florida von Vizepräsident Mike Pence, dessen Ehefrau Karen und First Lady Melania Trump begleitet. Vor der Grossveranstaltung hatte er auf Twitter geschrieben, der Enthusiasmus unter den Republikanern sei auf einem «Allzeithoch».
Er verglich seinen geplanten Auftritt mit dem eines Rockstars: «Die Leute haben so etwas noch nie gesehen (ausser du spielst Gitarre). Wird wild werden – bis später!» In einem weiteren Tweet bewarb er sein altes Wahlkampfmotto «Make America Great Again».
Trump erklärte «Keep America Great» zu seinem neuen Wahlkampfmotto für 2020, auf Deutsch in etwa: Sorgt dafür, dass Amerika grossartig bleibt. In die Wahl 2016 war Trump mit dem Slogan «Make America Great Again» gezogen («Macht Amerika wieder grossartig»).
Symbolträchtiger Ort
Dass Trump den Wahlkampfauftakt in Florida bestreitet, ist kein Zufall. Der Sonnenstaat im Süden gilt als Schlüssel zum Wahlsieg: Mit 29 Wahlmännern ist Florida gemeinsam mit New York der drittgewichtigste Bundesstaat im US-Wahlsystem nach Texas und Kalifornien – und mit Abstand der grösste «Swing State». Darunter versteht man jene US-Staaten, in denen ungewiss ist, ob dort Demokraten oder Republikaner siegen werden.
Um Trump herauszufordern, bewerben sich mehr als 20 Demokraten um die Kandidatur ihrer Partei. Bei den Republikanern gibt es ausser Trump bisher nur einen weiteren Kandidaten, der für die Partei in die Wahl ziehen will. Dabei handelt es sich um den früheren Gouverneur des US-Bundesstaats Massachusetts, Bill Weld. Ihm werden aber keine nennenswerten Chancen eingeräumt, Trump die Kandidatur der Republikaner streitig zu machen.
Die US-Präsidentschaftskandidaten der Demokraten
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Bild 1 von 8. Kandidierend: Joe Biden. Joe Biden gehört zu den bekanntesten Kandidaten seiner Partei: Von 2009 bis 2017 war er unter dem damaligen US-Präsidenten Barack Obama Vizepräsident des Landes. Der 77-Jährige gilt als Kandidat der Mitte und ist gerade für gemässigte Wähler der Republikaner eine mögliche wählbare Alternative. Bildquelle: Reuters.
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Bild 2 von 8. Kandidierend: Bernie Sanders. Der Zweitplatzierte bei den Vorwahlen der Demokraten von 2016 kann auf einen grossen Bekanntheitsgrad zählen. Der 78-jährige Senator aus Vermont bezeichnet seine Politik als «Democratic Socialism». Er befürwortet eine Mischform aus Marktwirtschaft und sozialen Leistungen durch den Staat. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 8. Kandidierend: Tulsi Gabbard. Die 38-jährige Kongressabgeordnete ist auf dem Überseeterritorium Amerikanisch-Samoa zur Welt gekommen. Sie wuchs in Hawaii auf und verfolgte zunächst eine militärische Karriere. Sie nahm am Irakkrieg teil und bekleidet den Grad einer Majorin. Gabbard ist praktizierende Hindu und zählt eher zum linken Flügel der Demokraten. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 8. Aufgegeben: Michael Bloomberg. Lange wurde gerätselt, ob New Yorks Ex-Bürgermeister für die Demokraten antreten möchte. Anfang November ist er nun ins Rennen gestiegen. Milliardär Bloomberg will seine Kampagne selbst finanzieren. Der 77-Jährige gilt wie Biden als Kandidat des Establishments. Er sieht in Präsident Trump eine existenzielle Gefahr für die USA. Bildquelle: Reuters.
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Bild 5 von 8. Aufgegeben: Elizabeth Warren. Die 70-jährige Juristin aus Oklahoma vertritt Massachusetts als Senatorin in Washington. Sie befürwortet eine linke Wirtschaftspolitik und fordert eine Millionärssteuer. Eine Kontroverse entbrannte über ihre Herkunft: Warren berief sich oft auf indianische Wurzeln. Ein DNA-Test wies nach, dass diese einen nur geringen Anteil ausmachen. Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 8. Aufgegeben: Pete Buttigieg. Der 38-jährige Pete Buttigieg stieg vom völlig unbekannten schwulen Bürgermeister in Indiana zu einem aussichtsreichen Bewerber um die Präsidentschaftskandidatur auf. Buttigieg kommt nicht aus dem Washingtoner Kuchen, sein Vater stammt aus Malta. Am 1. März zog Buttigieg seine Bewerbung zurück. Bildquelle: Keystone.
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Bild 7 von 8. Aufgegeben: Amy Klobuchar. Die Senatorin aus Minnesota hat einen Vater slowenischer und eine Mutter schweizerischer Herkunft. Die 59-Jährige hat einen Bachelor in Politikwissenschaften. Am 2. März gab Klobuchar die Präsidentschaftsbewerbung auf und stellt sich fortan hinter Joe Biden. Bildquelle: Keystone.
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Bild 8 von 8. Aufgegeben: Tom Steyer. Milliardär und Ex-Hedge-Fonds-Manager Tom Steyer ist langjähriger Unterstützer der Demokraten. Der 62-Jährige setzt sich seit Jahren für den Umweltschutz ein. Er hatte in seiner Präsidentschaftskampagne die Amtsenthebung von Präsident Donald Trump gefordert. Am 29. Februar zog Steyer seine Bewerbung um die Kandidatur zurück. Bildquelle: Reuters.